Arnsberg. . Bis 2022 will Stadt Arnsberg 15 Mio. Euro für Schulrenovierungen ausgeben. Investitionen in Mobiliar, Beleuchtung, Akustik, WC, Anstriche, Medien

Die Stadt Arnsberg will in den nächsten vier Jahren (2019 bis 2022) rund 15 Millionen Euro in die Renovierung von Schulen investieren. Die Stadtverwaltung erarbeitet derzeit einen Verteilungsschlüssel, aus dem dann ersichtlich wird, welche Schule mit welchem Betrag für bestimmte Maßnahmen rechnen kann. Die 15 Millionen Euro kann die Stadt Arnsberg mit Hilfe von etwa 12,5 Millionen Euro Fördermitteln des Bundes und Landes bei einem Eigenanteil von rund 2,5 Millionen Euro aufbringen. Dieser Verwaltungsplan bedarf allerdings in der zweiten Jahreshälfte 2018 noch der Zustimmung der politischen Gremien.

Fördermittel in Höhe von etwa 12,5 Millionen Euro

Von den 15 Millionen Euro in vier Jahren sind allein drei Millionen Euro für Grundschulen bestimmt, die mit diesem Geld in Klassenzimmern Mobiliar, Beleuchtung, Akustik und Anstrich und/oder (je nach Kostenhöhe) die WC-Anlage erneuern könnten. Die Schulen können selbst entscheiden, für welche Maßnahme(n) sie aus den fünf genannten Bereichen das von der Stadt zur Verfügung gestellte Extra-Budget ausgeben wollen.

Mehr digitale Medien für Grundschulen

Weitere drei Millionen Euro will die Stadt in den nächsten drei Jahren für die Anschaffung digitaler Medien ausgeben. Hiervon können alle Schulformen profitieren. Die Verwaltung sieht bei der Ausstattung mit digitalen Medien einen Nachholbedarf, insbesondere bei Grundschulen. Es kann aber schon aus Kostengründen nicht für jedes Kind ein Laptop oder ein PC angeschafft werden. Die Stadt geht von einem Verhältnis von einem Gerät zu fünf Kindern aus. Um dieses 1:5-Verhältnis zu verbessern, ist für die Verwaltung die Nutzung privater Smartphones denkbar, denn manche Grundschüler haben ein eigenes Smartphone. Die Stadt wird noch einen eigenen Medien-Entwicklungsplan erarbeiten.

Neun Millionen Euro sind in den nächsten vier Jahren für strukturelle, bauliche Großmaßnahmen im schulischen Bereich bestimmt. Welche Schule in welcher Geldhöhe davon profitiert, steht noch nicht fest, aber Trends sind absehbar. „Ein größerer Bedarf zeichnet sich für die Neheimer Grimmeschule sowie für die Realschule Hüsten ab“, berichtet der städtische Fachbereichsleiter Schule, Jugend, Familie, Michael John.

Umzug der Grimmeschule?

Angesichts vorübergehend steigender Grundschülerzahlen wird ein Gutachten prüfen, ob es eine gute Option ist, die Grimme-Hauptschule in Neheim in das leerstehende Gebäude der ehemaligen Petri-Hauptschule in Hüsten zu verlagern. Leergezogene Räume der Grimmeschule könnten dann zum Beispiel als neue, dringend notwendige Förderunterrichtsräume der Michael-Grundschule genutzt werden. In Hüsten könnte die Mühlenberg-Grundschule erweitert werden, um auf die steigende Zahl von Grundschülern zu reagieren. Doch dies sind alles Optionen, entschieden ist nichts.

Um systematisch Geldmittel an Schulen verteilen zu können, hat die Stadt Arnsberg bei Ortsbegehungen den Renovierungsbedarf in allen städtischen Schulen ermittelt. Der Bedarf wurde in einem Ampelsystem kategorisiert (rot= klarer Bedarf, gelb = alt, aber derzeit in Ordnung, grün = unproblematisch).

Gang zum WC künftig nicht mehr über den Schulhof

„Bei der Renovierungsbestandserhebung, die die Stadt von Dezember 2017 bis Mai 2018 in allen 30 städtischen Schulgebäuden (inklusive Nebenstandorte) durchführte, zeigten sich die Schulen im Prinzip in einem guten Zustand", sagt Jürgen Kilpert vom Immobilienservice der Stadt Arnsberg. In zwei Grundschulen bestehe aber klarer Bedarf bei der WC-Anlage, die heute nur per Gang über den Schulhof erreichbar sei.

KOMMENTAR von Martin Schwarz

Verwaltung geht geschickt vor

Investitionen in Schulen können nicht verkehrt sein, denn gerade in der Förderung von Kindern und Jugendlichen liegt die Zukunftsfähigkeit einer jeden Stadt begründet. In den kommenden politischen Beratungen kann es also nur um das „Wie?“ gehen. Allerdings könnte die Verteilung der Fördergelder auf die Schulen in den Stadtteilen zu kontroversen Diskussionen zwischen den Bezirksausschüssen führen, falls der Geldverteilungsschlüssel als ungerecht empfunden werden würde. Die Verwaltung ist aber um ein Höchstmaß an objektiven Kriterien bemüht.

In Zeiten eines immer noch geltenden Nothaushalts zeigte die Verwaltung starkes Kostenbewusstsein, weil durch die Ermittlung der Renovierungsbedarfe in den einzelnen Schulen nun bei ähnlichen Bedarfen die notwendigen Maßnahmen kostengünstiger (im Mengenrabatt) eingekauft werden könnten. Hier ist die Verwaltung geschickt vorgegangen.