Herdringen. . Mitfeiern und mitsingen: Das neue Stück „Schlager lügen nicht“ begeistert bei der Premiere das Publikum der Herdringer Freilichtbühne.

Bei der Premiere „Schlager lügen nicht“ auf der Herdringer Freilichtbühne hieß es schon Tage zuvor „Ausverkauft“.

Ein insgesamt rund zweieinhalbstündiges Spektakel

Offiziell eröffnet wurde die Erwachsenentheater-Saison von Markus Strotmeyer, Kassierer der Bühne – aufgrund seines jahrelangen Ehrenamtes.

Die nächsten 17 Vorstellungen „Schlager lügen nicht“ laufen bis 8. September. Termine unter www.flbh.de , 02932-39140; Mail: karten@flbh,de

Die über 800 Zuschauer hatten es am Ende der dreistündigen Vorstellung nicht bereut, dabei gewesen zu sein. Sie erlebten ein faszinierendes Schlagerfestival der 70-Jahre. Ein Evergreen nach dem nächsten wurde von den sehr guten Laienschauspielern präsentiert. Darunter Hits von Jürgen Drews, Peter Maffay, Udo Jürgens, Jürgen Marcus, Rudi Carrell, Cindy und Bert sowie vielen anderen. Übrigens, die Zuschauer haben die Lieder im Stehen kräftig mitgesungen und dabei geklatscht.

„Ein Bett im Kornfeld“

Zum Stück des Erwachsenentheaters: Familie Spengler mit Ehemann Richard (Raimund Schmidt), seiner Frau Maria (Ute Sieland) und Tochter Doro (Kim Schulte) hat sich einen Farbfernseher mit Fernbedienung angeschafft. Eigentlich war es Richard, der das knappe Haushaltsgeld dafür geopfert hat. War der Italien-Urlaub nun gestrichen? Noch nicht, aber als Maria noch das Auto geschrottet hat, hieß es Urlaub ade.

Dann war da noch „Jürgen“ (Moritz Voßbeck). Seit drei Monaten der Freund von Doro. Für ­Mutter und Tochter gehört er zur Familie, Moralapostel und Sparfuchs Richard ist anderer Meinung. Ganz nebenbei sang der Teenager „Jürgen“ das Lied „Ein Bett im Kornfeld“. So hat er seine Doro kennengelernt. Es gab nicht nur Familie Spengler. Da war noch die Schlagerbranche mit Glanz und Glitter auf der Bühne – und was herrschte hinter den Kulissen?

Intrigen und Gerangel

Neid, Missgunst, Liebeleien, Alkohol und Konkurrenzkampf. Das war gemischt vom „Zappen“ (Umschalten per Knopfdruck) von Richard zwischen den drei Programmen mit der TV-Fernbedienung. Was auf den Kanälen lief, sieht der Zuschauer auf der Bühne.

Da spielt die TV-Sendung „Was bin ich“ mit der berühmten Frage: „Welches Schweinderl hätten Sie gern?“, das Interview mit Klaus Kinski oder Nachwuchsstar „Peter Paffey“ (Dirk Winkler). So nebenbei die turbulenten Intrigen zwischen dem Schlagerduo „Ulla und Björn“ (Vera Guntermann und Thomas Lepping) oder dem Gerangel um die Moderation der „Deutschen Schlagerparade“ zwischen „Dieter-Thomas Brock“ und „Dieter Kern“ (Ingo Tillmann/Georg Plümpe).

Auf nach Mallorca

Die Boulevardpresse mit „Julia“ (Hannah Sieland) und Fotograf „Berger“ (Marek Becker) wittert die Chance für eine Titelstory in der großen vier Buchstaben-Zeitung. Einfach super inszeniert, die gesamte Mischung der einzelnen Ereignisse und Szenen. Tim Erlmann hat es auf den Punkt unter einem Hut gebracht. Er führt Regie, ist für die künstlerische Gesamtleitung verantwortlich.

Im zweiten Teil geht es auf die Sonneninsel Mallorca. Die hatte Doro beim Preisausschreiben der „Schlagerparade“ gewonnen. War der Urlaub der Familie Spengler gerettet? Nur Mama Maria und Doro durften fliegen. Daheim begann das Überlebenstraining für Richard und Jürgen. Ein Beziehungsskandal auf Mallorca zwingt die Herren, ihren Liebsten nachzureisen. Happyend? Ja, gibt es, natürlich mit den richtigen Schlagern!.