Herdingen. . Auf der Freilichtbühne in Herdringen begeisterten eine freche Pippi, ihre Freunde Tommy und Annika, Diebe, Pferde und spannende Abenteuer.

Zum vierten Mal schon wird in dieser Saison die Freilichtbühne Herdringen zur „Villa Kunterbunt“ verwandelt, und das in insgesamt 61 Spielzeiten. Die respektlose Göre Pippi Langstrumpf, dargestellt von Anna Mönig - ihre Mutter spielte die Rolle bei der ersten „Pippi-Langstrumpf“-Aufführung im Jahre 1990, damals unter dem Mädchennamen Andrea Monhoff. Diesmal verkörpert sie in dem Klassiker die Rolle einer Lehrerin.

Stücke sind 16 Mal in dieser Saison zu sehe

Nach der gelungen Premiere ist das Familienstück bis zum 24. August noch 16 Mal zu erleben. Schon am kommenden Samstag, 16. Juni, 20 Uhr, darf mit „Schlager lügen nicht!“ auch die Premiere im Erwachsenentheater gefeiert werden.

Dann präsentiert die Freilichtbühne eine bunte Musikrevue der 1970er Jahr und lädt zum Mitsingen und Feiern ein. Auch diese Premiere ist bereits restlos ausverkauft, wird aber bis zum 8. September noch 16 Mal gespielt.

Nach dem Willkommen des 1. Vorsitzenden des Bühnenvereinss, Thomas Lepping, der u. a. Bürgermeister Ralf-Peter Bittner mit Familie, MdB Carlo Cronenberg, Michael Brüne (Vereinsringvorsitzender), Vikar Dominic Niemiec, Vertreter der Banken und der Freilichtbühne Stromberg begrüßte, eröffnete Dr. Martin Bredendick vom Klinikum Arnsberg anschließend offiziell die Spielzeit 2018.

Kombination von Jung und Alt

Er sei immer wieder begeistert und beeindruckt, was die Herdringer Bühne leiste. Die „Laienspieltruppe“ seien engagierte Amateure, die professionelle Inszenierungen mit Leidenschaft spielen, so Dr. Bredendick, der auch die Arbeit hinter den Kulissen würdigte.

„In der Kombination von Jung und Alt gibt es das in dieser Art nur hier - im Zeitalter der Digitalisierung, Smartphones und sozialen Medien wie Facebook, Twitter sehr wichtig.“ Und: „Wir können uns in dieser Stadt glücklich schätzen, solch einen Schatz wie diese Freilichtbühne in Arnsberg zu haben, die wir alle unterstützen sollten.“

Mit dem Pferd zur Schule

Dann nahm das zweistündige Spektakel seinen Lauf. Zur Musik von Edvard Grieg schlafen die Schülerinnen und Schüler auf ihren Bänken. Nichts scheint die Ruhe der Kinder stören zu können, zumindest bis zu dem Moment, an dem der Star des Familienstückes von Astrid Lindgren die Bühne betritt.

Pippi (Anna Mönig) kommt natürlich standesgemäß mit dem Pferd zur Schule geritten. Unter dem Applaus der etwa 800 Premierengäste werden sie und „Kleiner Onkel“ - eine Stute namens „Gandy“ - lautstark begrüßt.

Diebe, Lehrer und Nachbarn

Die Pippi von Herdringen wäre nicht die Pippi aus Herdringen, wenn sie nicht mit ihren Abenteuern in einer neuen Konstellation spielen könnte. Regisseurin Patricia Hoffmann hat das Stück so geschrieben, dass es nicht bei einer Abenteuerszenerie bleibt und sage und schreibe 80 Rollen verteilt werden konnten.

So gibt es neben den Hauptdarstellern Pippi, Tommy und Annika, den Dieben, Lehrerinnen und Nachbarn und selbstverständlich Seeräuberkapitän Langstrumpf, in diesem speziellen Abenteuer noch viele Akteure mehr, die die Szene beleben.

Gefährlich Haie kommen

Die Matrosen kommen mit der Hoppetosse in einer ausgefeilten Choreografie zur Musik auf die Bühne geschwommen und befolgen die Kommandos des Steuermanns. Auf Taka-Tuka-Land leben die Affen und treiben ihren Spaß. Im Meer davor ist quirliges Leben zu finden: majestätische Nesselquallen, gefährliche Haie und gemütlich wankende Seesterne stellen das Haifischbecken für die Diebe, die immer wieder aufs Neue versuchen, sich der Schätze zu bemächtigen.

Zuerst haben sie es in der Villa Kunterbunt, die in diesem Jahr als neues Haus auf die Bühne gestellt wurde, dann wollen sie auch noch an den Perlenschatz auf der Insel.

„Pippi Langstrumpf“ lebt hier von einer frischen Pippi und vielen Rollen, die durch die Schauspieler beeindruckend ausgefüllt werden. Das Familienstück kommt in diesem Jahr zwar ohne Gesang aus, besticht dafür aber mit einer Vielzahl bezaubernder Choreografien, die aus den Händen von Regisseurin Patricia Hoffmann, die die künstlerische Gesamtleitung hat, entstanden sind. So wird die gesamte Szenerie immer wieder von einstudierten Tänzen und Choreografien belebt.

Buntes Happy End

Das bunte Happy-End darf nach rund zwei Stunden Spieldauer nicht fehlen: Pippi sieht endlich ihren Vater Kapitän Langstrumpf wieder, und man kann eine Party feiern, dass die ganze Insel kracht!

Anschließend wurde allen Akteuren auf der Bühne gedankt und Blumengebinde an die Regisseurin Patricia Hoffmann und Spielleiter Detlef Brandt verteilt und für den „Kleiner Onkel“ gab es einen Pferdezaum.