Langscheid. . Die Planungen für das Seehof-Areal sorgen weiter für Ärger. Jetzt melden sich die vier Langscheider Ratsherren zu Wort.
Der Bebauungsplan „L10“, gemeint ist die Folgebebauung auf dem Seehof-Areal, sorgt weiter für Wirbel. In einem Brief zur morgigen Sitzung des Fachausschusses Stadtentwicklung und dem geplanten Einleitungsbeschluss zur 3. Änderung und Erweiterung des Bebauungsplanes und zur Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Sundern nehmen die Langscheider Ratsmitglieder Michael Pellmann (fraktionslos), Siegfried Huff (Die Linke), Jürgen ter Braak (SPD) Sebastian Booke (CDU) Stellung zu den geplanten Neubauten zwischen See- und Langscheider Straße.
Weitreichende Auswirkungen
„Dieser Beschluss hat weitreichende Auswirkungen auf Langscheid, den T
Geschichte begann als Kantine für Bauarbeiter
Begonnen hat die Geschichte des Seehofes Ende der 20er Jahre: Fritz Runte führte dort eine der Kantinen, in der die vielen Arbeiter beim Talsperrenbau versorgt wurden.
Im Juni 2014 hat die Severin Touristik den Seehof und das Areal mit Villa gekauft und bis Dezember 2017 betrieben.
ourismus am Sorpesee und damit auf die gesamte Stadt Sundern. Das Ortsbild von Langscheid würde gravierend verändert. Aber auch die Promenade in Langscheid wäre stark betroffen. Das betreffende Gelände liegt am Ortseingang von Langscheid und auch am Beginn der Promenade. Von Sorpedamm fällt der Blick ebenfalls direkt auf das betroffene Gelände“, schreibt das Quartett.
Die vier sehen weitere Folgen: „Gerade für den Luftkurort Langscheid und den Tourismus hätte die Realisierung der zu Grunde liegenden Pläne unserer Meinung nach erhebliche negative Auswirkungen. Ein wichtiger Baustein für den Tourismus würde mit der Umwandlung in ein Wohngebiet wegbrechen.“ Sie warnen, denn in der Langscheider Bevölkerung würden die Pläne bereits jetzt zu großer Unruhe und für Unmut sorgen: „Eine solch gravierende Veränderung sollte nicht ohne vorherige Information der Bevölkerung in Angriff genommen werden.“
Kurzfristig Ortstermin
Das Quartett fordert daher den Bürgermeister auf, von einer Beschlussfassung in der Sitzung am Donnerstag abzusehen und stattdessen kurzfristig zu einem Ortstermin mit anschließender Bürgerversammlung einzuladen. „Bei diesem Ortstermin soll der Eigentümer/Investor die Möglichkeit bekommen, seine Pläne vorzustellen und zu erläutern, aber auch die Stadtverwaltung ihre Einstellung zu den Plänen darlegen können“, fordern die Langscheider Politiker ein. Ebenso solle den Bürgern die Chance gegeben werden, sich zu den Plänen vor einer möglichen Beschlussfassung durch die Gremien der Stadt zu äußern. Die Politiker haben eine Befürchtung: „Würde dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zum jetzigen Zeitpunkt gefolgt, würden Fakten geschaffen, die nur sehr schwer rückgängig zu machen sind.“
Ausschuss entscheidet über Diskussion
Schon am Montag hatte Bürgermeister Ralph Brodel signalisiert, dass er dies verstehe, allerdings der Ausschuss zunächst über eine Absetzung oder Diskussion ohne Beschlussfassung entscheiden müsse.
Derweil hat sich auch SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Stechele zu Wort gemeldet. Er möchte, vor der Änderung des Bebauungsplanes zunächst einmal eine Klärung herbeiführen, welche Rolle der Tourismus in Sundern zukünftig spielen soll. „Bevor in Langscheid Tourismusfläche ohne Not in allgemeines Wohngebiet umgewidmet wird, muss entschieden werden wie viel, wo und welchen Tourismus wir wollen“, fordert er. Abgesehen davon wären bei der vorgesehenen Bebauung Konflikte bereits jetzt absehbar.
Viele Fördermittel geflossen
Für eine Änderung des Bebauungsplanes in Langscheid sieht die SPD-
Fraktion aktuell keinen Handlungsbedarf. In den vergangen Jahren seien an den Sorpesee viele Fördergelder, aber auch städtische Mittel, geflossen, auch mit dem Ziel den Standort für den Tourismus zu forcieren. Im Masterplan wurde dies 2012 im Hinblick auf die Regionale 2013 nochmals unterstrichen. Wohnbebauung an diesem Ort und erst recht das jetzt von den Architekten vorgeschlagene Konzept stehe dieser Zielsetzung vollkommen entgegen.