Holzen. . Befreundete Chöre gestalten Fest am 22. April in Holzener Schützenhalle mit. Das Holzener Heimatlied „Wo der Lüerwald rauscht“ wird erklingen

Der siebenmalige Meisterchor „Sanssouci“ Holzen feiert in diesem Jahr sein 110-jähriges Bestehen, das am kommenden Sonntag, 22. April, mit einem Jubiläums-Kaffeekonzert gebührend gefeiert wird in der Holzener Schützenhalle. Nach der Adventsmatinee im vergangenen Dezember soll auch dieses Fest in der Holzener Schützenhalle stattfinden, wo der MC „Sanssouci“ im dortigen „Lüerpunkt“ das neue Vereinslokal hat. Das Konzert beginnt um 14.30 Uhr und wird im musikalischen Background vom Chor „pro Vocal Arnsberg“gestaltet.

Zwei Chöre singen „Schutzengellied“

Ab 15.30 Uhr haben dann alle fünf eingeladenen, befreundeten Chöre - Gemischter Chor Oelinghauser Heide, MC Sauerlandia Arnsberg, Chorgemeinschaft Altenaffeln, MC Liederkranz Affeln und „pro Vocal Arnsberg“ - genügend Zeit, ihre Chorwerke in adäquater Konzertatmosphäre zu präsentieren. Eine Premiere feiert die Aufführung des Holzener Heimatliedes „Wo der Lüerwald rauscht“. Den Text hat der Holzener Heimatdichter und Rektor a. D., Rudolf Krämer, geschrieben, Musikdirektor und Chorleiter Ulrich Düllberg hat das Chorarrangement dazu angefertigt.

Des weiteren wird eine 80-köpfige Chorgemeinschaft (pro Vocal Arnsberg und CG Altenaffeln) das „Schutzengellied“ vortragen; diese Komposition von Ulrich Düllberg wird sicherlich ein klangliches Highlight bedeuten, ist sie doch erst kürzlich von den Zuhörern des Internetradios „Im Takt - das Chormagazin“ zum beliebtesten Lied des Jahres 2017 gewählt worden.

Düllberg seit 20 Jahren Chorleiter

Der MC „Sanssouci“ Holzen ist anno 1908 im Gasthof Jürgens von 18 Sängern als Gesangsabteilung des Theatervereins gegründet worden. Erster Chorleiter war Kaspar Richter, der 1928 von Gustav Senft abgelöst wurde. Nachdem die Vereinstätigkeit während des Zweiten Weltkrieges zum Erliegen gekommen war, nahm der Chor 1947 als einer der ersten Chöre das Singen wieder auf. 1968 übernahm Heinz Senft den Dirigentenstab von seinem Vater Gustav und leitete den Chor bis Ende 1997. Seit dem 6. Januar 1998, also seit 20 Jahren, leitet Ulrich Düllberg als vierter Chorleiter den Chor.

Anno 1908 fanden die Chorproben sonntagsmorgens nach der Messe im Kloster Oelinghausen (die Holzener Kirche gab es noch nicht) statt, später im Gasthof Jürgens, der im hinteren Bereich einen für die damalige Zeit relativ großen Saal mit erhöhter Bühne über die gesamt Saalbreite hatte. Hier fanden auch diverse Veranstaltungen statt, da es damals die Schützenhalle noch nicht gab. Da noch kein Klavier vorhanden war, wurden die Chorstücke mit der Geige einstudiert.

MC „Sanssouci“ probt heute im Lüerpunkt

Die Chorproben begannen nach dem Kirchgang und gingen nahtlos in den Frühschoppen über, der auch mal bis in den späten Nachmittag hinein dauerte. Beachtlich ist die Tatsache, dass in 110 Jahren nur die vier oben genannten Chorleiter den Holzener Männerchor geleitet haben.

Nachdem der Gasthof Jürgens nicht mehr bewirtschaftet und später abgerissen wurde, fanden die Chorproben im Gasthof „Zur Linde“ statt. Seitdem auch dieser Gasthof geschlossen wurde, finden die Chorproben im „Lüerpunkt“ der Schützenhalle statt.

In Glanzzeiten ein Chor mit 60 Sängern

Der Männerchor Sanssouci Holzen bestand in Glanzzeiten aus 60 aktiven Sängernund errang siebenmal die Meisterchorwürde. Das bedeutet 7 x 5 = 35 Jahre Meisterchor. Großer Wert wurde in all den Jahren auf eine freundschaftliche Kontaktpflege zu den Nachbarchören gelegt, und auch die Geselligkeit kam selbstverständlich nie zu kurz. So wurden Chorreisen unter anderem nach Rumänien, Ungarn, Polen, Italien, Südfrankreich und nach Dresden unternommen. Und die Devise soll in Zukunft weiter lauten: „Dem Wahren, Guten, Schönen, soll unser Lied ertönen!“