Arnsberg. . An der Regenbogenschule Arnsberg wird „Wir-Gefühl“ unter Bewahrung der Standorte gepflegt.

Eine Standortdiskussion wie im Grundschulverbund Johannesschule/Birkenpfad wird unter dem Dach der Arnsberger Regenbogenschule nicht geführt. An die Aufgabe des Teilstandortes will man hier nicht denken. „Niedereimer ist doch noch mehr Dorf als der Schreppenberg“, sagt Schulleiterin Andrea Deyda am Rande der Auslosung zum von unserer Zeitung initiierten sportpädagogischen Projekt „Grundschul-WM“. Zusammengeführt werden soll die Schulgemeinde dennoch - aber bewusst unter Beibehaltung zweier Lernorte.

Auslosung mit Holland-Hut: Andrea Deyda von der Regenbogenschule
Auslosung mit Holland-Hut: Andrea Deyda von der Regenbogenschule © Martin Haselhorst

Seit drei Jahren gibt es den Schulverbund, im zweiten Jahr wird der Name Regenbogenschule getragen. Dahinter verbergen sich 66 Kinder „unten“ in Niedereimer und 110 Kinder „oben“ am Schreppenberg in der ehemaligen Bodelschwingh-Schule. „Zu Beginn haben wir erst die Kollegien zusammengeführt“, so Andrea Deyda, „nun lernen sich auch die Kinder durch gemeinsame Aktionen kennen“.

Unterschiedliche Modelle

Die Schulen haben ihre Eigenheiten, nicht nur aufgrund der Verortung, sondern auch pädagogisch. In Niedereimer wird seit Jahren in den Klassen 1 und 2 im jahrgangsübergreifenden Modell unterrichtet. Am Schreppenberg sind die Klassen jahrgangsgetrennt. „Im neuen Schuljahr werden wir auf dem Schreppenberg aber eine jahrgangsübergreifende Förderzeit einrichten“, erklärt Andrea Deyda, „das machen wir aber gezielt da, wo es für die Kinder notwendig ist“. Die Kollegien sind im Arbeitsalltag meist getrennt, treffen sich aber zu gemeinsamen Konferenzen. Auch gegenseitige Hospitationsmöglichkeiten sind gegeben. So können die „Schreppenberger“ auch Einblicke in die jahrgangsübergreifenden Lernzeiten in Niedereimer bekommen. Ansonsten aber ist das Ziel, dass die Lehrerinnen der Schulen im Regelfall nicht pendeln müssen.

Titelverteidiger der 1./2. Klässler kommt aus Niedereimer

Folgende sieben Länder wurden an der Regenbogenschule ausgelost: Polen (Klasse 1 Schreppenberg), Irland (1/2 Niedereimer), Spanien (2 Schreppenberg), Finnland (3 Niedereimer), Zypern (3 Schreppenberg), Weißrussland (4 Niedereimer), Litauen (4 Schreppenberg).

Im neuen Schuljahr wird die erste Klasse am Schreppenberg wieder zweizügig starten können. 46 Anmeldungen hat es gegeben. 20 Kinder wurden in Niedereimer angemeldet.

Vor vier Jahren gewann die Klasse 2 aus Niedereimer mit Nepal den Grundschul-WM-Titel.

Zur WM-Auslosung kamen die Niedereimer Kinder auf den Schreppenberg und sangen gemeinsam ihre Fußballhymne. Die Regenbogenschüler spielen auch standortübergreifend eine Qualifikation für die Grundschul-WM-Endrunde - anders als noch vor vier Jahren, wo die Klasse 2 aus Niedereimer mit Nepal den Titel gewonnen hatte.

Auch in 2018 will die Regenbogenschule jubeln - egal, von welchem Standort das Erfolgsteam kommt. Im Jahr 2020 geht es dann auf die erste gemeinsame mehrtägige Schulfahrt. Die Schule wächst nach und nach zusammen - trotz räumlicher Trennung.

An dieser will Andrea Deyda, die schon von 2006 bis 2015 Schulleiterin in Niedereimer gewesen war, auch nicht rütteln. „Es ist doch toll zu sehen, wenn Kinder morgens noch zu Fuß zur Schule gehen können“, sagt sie. In Niedereimer soll das auch in Zukunft so bleiben.