Arnsberg/Frankfurt. . Auf Messe in Frankfurt stellt Neheimer Firma ihr neues Geschäftsfeld „Vertical Farming“ vor. BJB ist Weltmarktführer bei Konnektoren
Mit einer Überraschung wartet die Firma BJB auf der Messe „Light + Building“ in Frankfurt auf: Das Neheimer Lichttechnik-Unternehmen zeigt den Besuchern einen Raum, wo Kräuter wie Petersilie, Thymian und Pfefferminze durch spezielles LED-Licht zum Wachsen gebracht werden. „Vertical Farming soll ein neues Geschäftsfeld werden“, sagt dazu BJB-Geschäftsführer Philipp Henrici. Hierzu hat BJB schon vor einiger Zeit die Biologin Dr. Kathrin Fielitz eingestellt, die zunächst im Neheimer BJB-Werk mit Kollegen die Lichttechnik entwickelte und nun einem großen Publikum in Frankfurt die Ergebnisse zeigt.
Gemüsezucht in geschlossenen Gebäuden
Bei der Gemüsezucht in geschlossenen Gebäuden wird mit einzelnen Lichtfarben das auf Photosynthese beruhende Pflanzenwachstum imitiert. Während in der Natur, bei Freilandgemüse, das Wachstum zufälligen und damit unkalkulierbaren Wetterverhältnissen unterworfen ist, kann bei „Vertical Farming“ der Mensch durch genauen Lichteinsatz die Größe und den Geschmack von Gemüse bestimmen. „So spielt zum Beispiel der Blaulichtanteil im Licht eine Rolle“, sagt Biologin Dr. Fielitz und ergänzt: „Prinzipien von ,Vertical Farming’ könnten auch in der Blumenzucht angewandt werden.“
„Vertical Farming ist unter Umwelt- und Kostengesichtspunkten interessant“, meint Philipp Henrici. Wenn Vertical Farming in Gebäuden einer Großstadt betrieben werde, sei der Transportweg zum Großhändler bzw. zum Endverbraucher deutlich kürzer. Die Umwelt werde durch deutlich verringerten CO2-Ausstoß der Fahrzeuge geschont. „Vertical Farming“ ist auf der Welt nicht neu. BJB will nun mit eigener Lichttechnik auf einem Geschäftsfeld aktiv werden, das laut Philipp Henrici gute Entwicklungsperspektiven hat.
BJB-Messestand fast 600 qm groß
Derzeit spielt „Vertical Farming“ noch eine kleine Rolle bei BJB. Auf dem insgesamt 596 Quadratmeter großen Messestand spielen die lichttechnischen Elemente, die BJB an Leuchtenhersteller verkauft, weiterhin die zentrale Rolle.
Eine Neuheit ist dabei eine netzwerkfähige Anschlussklemme mit energiearmem Standby. Die Klemme gehört zum Produktportfolio, mit dem die Firma BJB ihren Kunden, den Leuchtenherstellern, die technischen Möglichkeiten gibt, das Licht mit weiteren digitalen Anwendungen in der so genannten „Smart Cirty“ zu ergänzen.
Die lichttechnische Revolution durch LED-Technik spiegelt sich auch immer mehr in den Umsatzzahlen einzelner BJB-Produktbereiche. „Im Jahr 2017 haben wir erstmals mit reinen LED-Produkten mehr Umsatz erzielt als im reinen konventionellen Bereich“, berichtet Philipp Henrici. Hinzukommen dann auch lichttechnische Elemente wie Schalter und Klemmen, die in beiden Produktbereichen verbaut werden können.
Schnelle Maschine vorgestellt
„Aus unserer Position als Weltmarktführer für Elektrofassungen, sind wir zum Weltmarktführer bei Konnektoren im LED-Bereich geworden“, sagt Henrici. Unterm Strich blieb 2017 der Gesamtumsatz von 84 Mio. Euro aber unter den Erwartungen von BJB. Von den 84 Mio. Euro wurden allein rund 30 Mio. Euro durch Beleuchtungen für Kühlschränke, Backöfen und Dunstabzugshauben erzielt.
„Light+Building“ 2018 in Frankfurt
Im Zusammenhang mit den Komponenten soll auch das Geschäftsfeld BJB-Automation ausgebaut werden. Hier hat BJB ein Alleinstellungsmerkmal. Bei der Automation handelt es sich um Fertigungsmaschinen, die BJB an die Industrie verkauft. „Unsere neue Anlage, die wir jetzt in Frankfurt zeigen, ist sehr schnell und montiert in neun Sekunden ein Downlight“, sagt Henrici.