Neheim. . Neheimer Graf-Gottfried-Schule nimmt Vorlage unseres sportpädagogischen Projekts auf und feiert ein „Kinder entdecken die Welt“-Schulfest.
Bleiben wir in der Fußballsprache: Unsere Zeitung , das Sportbüro der Stadt Arnsberg und die Unterstützer schieben sich kreativ den Ball gegenseitig zu und spielen schließlich mit der von ihnen initiierten Grundschul-WM den Steilpass in die Tiefe. Die Graf-Gottfried-Schule aus Neheim verwandelt die Vorlage zum Treffer. Das Motto des sportpädagogischen Projekts „Kinder entdecken die Welt“ greift die Grundschule für ihr Schulfest auf.
Schule ohne Turnhalle
Die Graf-Gottfried-Schule nimmt den Ball im wahrsten Sinne des Wortes auf und spielt richtig mit. Auch an diesem Morgen bei der Länderauslosung in der Aula der Realschule Neheim. „Aus Platzgründen müssen wir hierhin ausweichen“, erklärt Schulleiterin Simone Luig. Die Graf-Gottfried-Schule an der Mendener Straße selber hat nämlich keine Aula, die alle 140 Kinder aus den sechs jahrgangsgetrennt unterrichteten Klassen gleichzeitig aufnehmen kann. Und eine eigene Turnhalle gibt es auch nicht. Für den Sportunterricht müssen die Kinder mit dem Bus zu andere Hallen gefahren werden. „Da ist es manchmal sinnvoller, Bewegungsspiele auf dem Schulhof zu machen“, erzählt die Schulleiterin. Seit 2016 leitet Simone Luig das zehnköpfige Kollegium.
In die Aula der schon ziemlich gespenstisch leeren Realschule Neheim - nur noch die Stufe zehn wird in der im Sommer auslaufenden Schule unterrichtet - kommen die Graf-Gottfried-Kinder zu Fuß. Direkt geht es auf die Bühne, wo das Schullied vorgetragen wird. Für die Grundschul-WM wurde extra eine Strophe dazu gedichtet, die sich um den Fußball und das Entdecken der Welt dreht. Darum wird es für die Schülerinnen und Schüler nämlich in den kommenden Wochen gehen. In einer Projektwoche vom 2. bis 6. Juli heißt es „Kinder entdecken die Welt“. Das Thema Afrika wird dabei bei der Länderkunde im Vordergrund stehen, weil dieser Erdteil der Schule auch bei der Grundschul-WM zugeteilt wurde, Es wird sich vieles ums Essen, Natur, Kreativität und Nachhaltigkeit, aber auch um „entdeckendes Lernen“ in Experimentierwelten drehen.
Die „Kinder von Graf Gottfried“ auf dem Weg von Arnsberg nach Afrika
Folgende Länder wurden den Klassen der Graf-Gottfried-Grundschule Neheim zugelost: Klasse 1 Libyen, 2a Namibia, 2b Ägypten, 3 Kongo, 4a Elfenbeinküste, 4b Mauretanien.
Die 2. Grundschul-Weltmeisterschaft für Arnsberg und Sundern ist ein sportpädagogisches Projekt unserer Zeitung in Kooperation mit dem Sportbüro Arnsberg.
Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Sundern, Sparkasse Arnsberg/Sundern (diesmal vertreten durch Petra Schmitz-Hermes) und Volksbank Sauerland (vertreten durch Thorsten Kühnholz), dem örtlichen Versorger innogy, den Service-Clubs Lions Neheim-Hüsten, Lions Arnsberg-Sundern (vertreten durch Christoph Schmitz vom LC Neheim-Hüsten), Rotary Arnsberg und Zonta Arnsberg (vertreten durch Barbara Neuhaus) sowie den Bürgerstiftungen.
Ein internationales Schulfest passt perfekt in das Schulkonzept. Schulleiterin Simone Luig geht davon aus, dass rund 50 Prozent der Kinder in der Graf-Gottfried-Schule Migrationshintergrund haben. „Das aber fällt bei uns im Schulalltag absolut nicht auf“, freut sie sich, „das ist bei den Kindern so selbstverständlich und bereichert uns“.
In der Schule gibt es auch für die nun zugelosten Länder vielleicht echte „Experten“. Eine Schülerin meldet sich stolz, als der Kongo aus dem Lostopf gezogen wird.
Das Mädchen aus dem Kongo
Es ist das Heimatland ihrer Eltern. Ob es dort wirklich Gorillas gibt, wie es bei der Länderpräsentation während der Auslosung gezeigt wird, kann sie nicht bestätigen. Zuhause ist sie in Neheim. Der Kongo ist für sie doch so weit weg. Ihre Eltern aber werden das der 3. Klasse, die nun im schulinternen Qualifikationsturnier und vielleicht ja auch beim WM-Finale am 9./10. Juli im Stadion Große Wiese als Nationalmannschaft für den Kongo aufläuft, sicher erzählen können.
Entdecker und Pionier will die Graf-Gottfried-Schule auch bei einem Zukunftsthema sein. „Wir arbeiten an unserem Medienbildungskonzept“, sagt Simone Luig. Ganz eng werden Eltern in Arbeitskreisen miteingebunden. „Wir öffnen unsere Elternarbeit ganz bewusst“, so die Schulleiterin. Medienbildung von Kindern braucht Schule , Elternhäuser und gute Ausstattung durch den Schulträger. Nur Teamwork hilft - wie beim Fußball.