Arnsberg. . NRW-Umweltministerium bringt eine neue Kartierung heraus: Vor Ort sind vor allem Anwohner von Autobahnen/Bundesstraßen Belastungen ausgesetzt.
Lärm wird mit den Ohren wahrgenommen – aber mit den Augen? Auch, denn es gibt sogenannte Lärmkarten, regelmäßig veröffentlicht und aktualisiert vom NRW-Umweltministerium. Die neueste Erhebung zeigt, dass nicht wenige Arnsberger täglich beträchtlichen Lärmbelastungen ausgesetzt sind, vor allem Menschen, die in der Nähe stark frequentierter Verkehrswege wie Bundesautobahnen oder -straßen wohnen.
Lärmaktionspläne
Die Kommunen erstellen/aktualisieren Lärmaktionspläne.
Diese enthalten konkrete Maßnahmen zur Lärmminderung vor Ort. Das NRW-Umweltministerium unterstützt Städte/ Gemeinden bei Erstellung der Lärmaktionspläne durch Bereitstellung umfassender Info.
Das „Material“ für die Karten liefert jede Kommune übrigens weitestgehend selbst: Zuständige Behörde für die Lärmkartierung vor Ort ist die Stadt Arnsberg, Umweltbüro. Lediglich Daten des Schienenlärms steuert das Eisenbahn-Bundesamt bei. Doch wo genau ist es in Arnsberg „ständig laut?“ Folgerichtig geraten die Bundesautobahnen A 445 / A 46, die Bundesstraßen B 229 und B 7, aber auch die Landesstraße L 682 als örtliche Hauptlärmquellen in den Fokus.
Fassaden mit hohem Schallpegel
Die geschätzte Zahl der Einwohner Arnsbergs, die in Gebäuden (größtenteils nahe o.g. Straßen/Autobahnen) mit belastenden Schallpegeln an der Fassade leben müssen, gliedert sich wie folgt auf:
2108 Menschen wohnen in Gebäuden, die tagsüber mit zwischen 55 und 60 Dezibel (dB) beschallt werden, 744 Menschen müssen 60 bis 65 dB aushalten, 383 leben mit 65 bis 70 dB, 127 mit 70 bis 75 und drei gar mit über 75 dB. Nachts stellt sich diese Belastung etwas anders dar: 50 bis 55 dB sind 1012 Arnsberger ausgesetzt, 55 bis 60 dB 472, 60 bis 65 dB 174, 65 bis 70 dB müssen Nacht für Nacht 18 Bürger ertragen.
Auch 24 Schulgebäude belastet
1341 Arnsberger Wohnungen sowie 24 Schulgebäude liegen innerhalb eines Areals mit einem Lärmpegel von über 55 Dezibel, 240 Wohnungen sind mit über 65 dB belastet, eine sogar mit über 75 dB.
Die Gesamtfläche der lärmbelasteten Gebäude in Arnsberg (55 dB und mehr) erstreckt sich über 13.042322 Quadratkilometer.
Wer sich die Zahlen genauer zu Gemüte führen oder auf der interaktiven Karte herausfinden möchte, wie laut es vor seiner eigenen Haustür ist, findet die neuen Lärmkarten im Internet: über das modernisierte Umgebungslärmportal auf www.umgebungslaerm.nrw.de