Arnsberg/Sundern. Hier lesen Sie alles zum Orkantief “Friederike“ am Donnerstag, 18. Januar 2018, in Arnsberg und Sundern. Zur Chronologie des Tages:

Das passiert gerade in Arnsberg und Sundern:- wir halten Sie hier auf dem Laufenden über den Stand der Dinge. Die Chronologie des Tages:

17 Uhr: Entwarnung

„Unsere Einheiten rücken wieder ein“, sagt Udo Schütte, Sprecher der Feuerwehr Arnsberg. Für die Einsatzkräfte geht ein langer und arbeitsreicher Tag zwar noch nicht zu Ende, doch entspannt sich die Lage. Weit mehr als 100 Einsätze wurden gezählt.

Umgestürzter Baum an Heinrich-Klasmeyer-Straße in Neheim
Umgestürzter Baum an Heinrich-Klasmeyer-Straße in Neheim © privat

15 Uhr: 100. Einsatz der Feuerwehr Arnsberg

Um 15 Uhr meldet die Feuerwehr Arnsberg ihren 100. Einsatz. Im ehemaligen Camp Loquet, in der Waldsiedlung in der Heinrich-Klasmeyer-Straße, stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus und beschädigte Teile des Daches. Wie Eigentümer Gerd Nieder mitteilte, wurde im Elf-Familien-Mietshaus niemand verletzt. Zwei Balkone wurden abgerissen.

14.55 Uhr: THW noch nicht im Akuteinsatz

Die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes (THW) im Geschäftsstellenbereich in Arnsberg waren am frühen Nachmittag im Hochsauerlandkreis noch nicht im Einsatz gewesen. „Das kann aber noch kommen, wenn es um das Aufräumen geht und alle Schäden bekannt sind“, sagt Geschäftsführer Sascha Meyer. Zur Einsatzleitstelle wurde ein Fachberater für den Krisendienst abgestellt. Von Arnsberg aus koordiniert wurde zudem ein THW-Einsatz mit 45 Kräften im Kreis Soest.

14.40 Uhr: 225 Kräfte in Sundern im Einsatz

„Es ist etwas ruhiger“, sagt Feuerwehrsprecher Jürgen Voss in Sundern, „aber es kommen noch nach und nach Einsätze rein“. Derzeit 35 Einsatzstellen bearbeitet oder in Arbeit. Aktuell 225 Kräfte im Einsatz.

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14.20 Uhr: Schützenhalle Rumbeck abgedeckt

Die Lage entspannt sich nachwievor noch nicht. Aus der Einsatzzentrale in Arnsberg heißt es um 14.20 Uhr, dass mit weiter steigenden Schäden gerechnet wird. „Der Sturm ist noch nicht durch“, sagt Christina Severin, Sprecherin der Feuerwehr. Bis zu diesem Zeitpunkt hat es 70 Einsätze der Feuerwehr Arnsberg gegeben. Große Schäden, so heißt es, soll es am Dach der Schützenhalle Rumbeck geben. Der Ochsenkopf als Verbindungsstraße zwischen Arnsberg und Sundern wurde gesperrt, weil Bäume auf die Straße stürzten. Waldarbeiter waren bemüht, die Stämme zu räumen.

13.50 Uhr: Klinikteam sichert Schäden

Inzwischen machte sich das Klinikum Arnsberg einen Überblick über den Schaden am Karolinenhospital. Das Dach des Klinikum Arnsberg Standortes Karolinen-Hospital wurde heute Mittag durch den Orkan Friederike auf einer Fläche von geschätzt 300 qm beschädigt. Teile der Dachfläche wurden abgedeckt. Personen kamen nicht zu schaden. „Die Höhe der Sachschäden kann derzeit noch nicht beziffert werden“, so Richard Bornkessel, Sprecher des Klinikums. Das Klinkteam sei aktuell dabei, die Schäden am Haus und im Umfeld mit eigenen Kräften zu sichern. Der Krankenhausbetrieb läuft weiter und auch die Notfallversorgung bleibt aufrechterhalten.Die Verkehrsführung erfolgt aufgrund der Schäden jedoch derzeit über die hinteren Eingänge.

Dicht war die Straße auch zwischen Neheim und Höingen auf dem Totenberg.
Dicht war die Straße auch zwischen Neheim und Höingen auf dem Totenberg.

13.37 Uhr: Bilder in sozialen Medien

Während in Arnsberg und Sundern immer wieder Sirenen zu hören sind, sind die Sturmschäden in den sozialen Netzwerken vor Ort das Thema. Bilder von umgestürzten Bäumen und vor allem von dem von Wind heruntergerissenen Dach am Karolinenhospital werden auf den verschiedensten Kanälen geteilt.

Die Möhne im Sturm.
Die Möhne im Sturm. © Ingo Schaffranka

Für Erstaunen sorgen aber auch Bilder vom sturmgepeitschten Möhnesee, der an seinen Ufern aufgrund des Orkans aktuell hohe Wellen schlägt.

13.24 Uhr: Bislang 30 Einsätze in Sundern

Bis um 13.24 Uhr zählte die Feuerwehr Sundern bereits 30 Einsätze - meist ging es um Bäume, die auf die Fahrbahn fielen. Mehrere Stämme blies der Sturm auf die „Bauernautobahn“, auf die Landstraße zwischen Hellefeld und Westenfeld. Die Straße war vorübergehend gesperrt, konnte aber wieder freigegeben werden. Aktuell ist auch die Straße zwischen Meinkenbracht und Endorf dicht. „Hier im Wald sind die Räumarbeiten aber sehr gefährlich“, so Jürgen Voss von der Einsatzleitung. Daher werde überlegt, ob es Sinn macht, die Straße jetzt schon freizugeben.

Teile des Daches des Karolinenhospitals in Hüsten.
Teile des Daches des Karolinenhospitals in Hüsten. © privat

12.30 Uhr

„So langsam wird es ungemütlich“, heißt es aus der Stabsstelle der Feuerwehr Arnsberg an der Ruhrstraße. Die Einsatzalarmierungen bei der Feuerwehr nehmen zu. In Hüsten flogen Teile des Daches des Karolinenhospitals ab - die Feuerwehr verschafft sich gerade einen Überblick. Zudem seien inzwischen bereits, so Sprecherin Christina Severin,im Stadtgebiet mehrere Bäume umgekippt. Auch in der Nachbarstadt Ense gab es Schäden: Das Dach der Fürstenbergschule in Lüttringen wurde abgedeckt. Um 12.39 Uhr gibt die Wache in Neheim Sirenenalarm.

11.55 Uhr: Meldeköpfe eingerichtet

In Arnsberg, Meschede und Sundern wurden „Meldeköpfe“ zur Koordinierung von möglichen Einsätzen eingerichtet. Zwischen Herdringen und Hüsten kippte ein Baum auf die Straße Telgenweg/Stockhausenweg. Die Straße wurde weiträumig abgesperrt.

Bauzaun an der Stembergstraße hebt ab.
Bauzaun an der Stembergstraße hebt ab. © Martin Schwarz

11.50 Uhr: Bauzaun fliegt weg

Auf der Stembergstraße in Neheim macht sich der Zaun der Baustelle für den neuen Berletmarkt selbstständig. Die Böen nehmen an Stärke zu. Erste Mülltonnen fliegen.

Die Züge werden im Bahnhof Neheim-Hpsten geparkt,
Die Züge werden im Bahnhof Neheim-Hpsten geparkt, © Martin Schwarz

11.45 Uhr: Züge fahren in den Bahnhof ein

In den Bahnhof Neheim-Hüsten fahren die Züge ein. Der Bahnverkehr in NRW steht still. Die Triebwagen werden an den Bahnhöfen abgestellt, Für die Passagiere geht es nicht weiter.

11.30 Uhr: Noch ruhig in Sundern

Um 11.30 Uhr vermeldet Jürgen Voss aus Sundern, dass noch „alles ruhig“ sei.

10.15 Uhr: Stadt in Bereitschaft

Um 10.15 Uhr gab es dann die erste Alarmierung: In Bruchhausen stürzte ein Bahn auf die Fahrbahn und löste den ersten Einsatz des Tages aus.Die Stadtverwaltung in Arnsberg steht in engem Kontakt mit Feuerwehr und Polizei. „Derzeit geplante Sperrungen aufgrund des Sturmes gibt es noch nicht, es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt“, vermeldet die Stadt um 10.45 Uhr. Alle Mitarbeiter im Außen- und Ermittlungsdienst sowie die Mitarbeiter im Bereich der Überwachung des ruhenden Verkehrs seien aber dafür sensibilisiert, „bei Feststellung eines konkreten Gefahrenpotentials eine entsprechende Meldung an Polizei, Feuerwehr oder Ordnungsbehörde abzusenden“.

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10 Uhr: Unterrichtsabsage

Am Franz Stock-Gymnasium Hüsten zum Beispiel kamen weniger als die Hälfte der Schüler. „In den Kursen der Oberstufe ist es noch dünner“, sagt Schulleiter Andreas Pallack, „wir werden den regulären Unterricht nicht aufrecht erhalten können und richten Notgruppen ein“. Der Waldweg zwischen den beiden Schulgebäuden des FSG wurde vorsichtshalber gesperrt.

Auch am Laurentianum in Arnsberg wurde die Schule nach der zweiten Stunde geschlossen. Die Schulleitungen der weiterführenden Schulen in Arnsberg hatten sich dementsprechend am Morgen abgestimmt. „Viele Schüler sind gleich zu Hause geblieben, was auch richtig ist“, sagte sie. Sie selbst hatte zudem Sorge, dass sich bei Orkanböen Teile des Gerüstes an der zu sanierenden Sporthalle lösen könnten. Betreuungsgruppen am Laurentianum wurden angeboten, aber nicht wahrgenommen. Die Kinder wurden abgeholt.

„Wir haben vor allem Sorge, dass die Kinder nicht mehr nach Hause kommen, falls wegen des Sturms die Schulbusse nicht fahren können“, so Schulleiter Bertin Kotthoff vom St. Ursula-Gymnasium Neheim, „und dann hätten wir das richtige Problem“. Auch am SUG gibt es Betreuungsgruppen für Schüler, die nicht nach Hause können. Angeschlossen hat sich auch das Berufskolleg Am Eichholz, wo der Schulbetrieb um 10.20 Uhr für heute eingestellt wurde.

Auch in den Grundschulen (hier Herdringen) blieben viele Plätze leer. Eine generelle Unterrichtsabsage gab es hier aber nicht.
Auch in den Grundschulen (hier Herdringen) blieben viele Plätze leer. Eine generelle Unterrichtsabsage gab es hier aber nicht. © Ted Jones

Leere Klassenzimmer auch an den Grundschulen, obwohl hier das Schulbus-Problem in der Regel kein Thema ist, da die meisten Kinder die Schule fußläufig erreichen können. Allerdings stellt sich in dieser Altersklasse stärker die Betreuungsfrage. Von 187 Kindern des Grundschulverbundes Herdringen/Holzen zum Beispiel kamen am Donnerstagmorgen nach Auskunft der Schule 60 Schülerinnen und Schüler nicht zum Unterricht. Auch in Herdringen wurde der Unterricht nach der 3. Stunde beendet.

In den Schulen am Sunderner Schulberg (Gymnasium, Realschule und Hauptschule) endete der Unterricht ebenfalls nach der 2. Stunde, berichtet Berthold Assheuer vom städtischen Schulamt. Kinder und Jugendliche konnten zu diesem Zeitpunkt zwar nicht mit Bussen heimwärts, aber sie konnten abgeholt werden. „Wenn das nicht möglich ist, werden die Kinder aber natürlich weiter in den Betreuungen versorgt, bis die Busse fahren“, so Assheuer. Unterschiede gab es bei den Grundschule: So endete der Unterricht in der Johannesschule erst zur vierten Stunde und in der Freien Schule am See in Langscheid sogar um 13 Uhr, da dort viele Eltern berufstätig sind. „Die Busunternehmen beabsichtigten, solange zur fahren wie es gefahrlos möglich sei“, so Assheuer. Erste Beeinträchtigungen wurden aber schon am Vormittag gemeldet. In den Grundschulen wurden die Kinder von den Betreuer/innen und Lehrern an die Bushaltestellen begleitet, wer nicht abgeholt wurde, konnte natürlich bis zum Nachmittag bei den verschiedenen OGS bleiben, erhielt dort Essen und Betreuung.

7.30 Uhr

In den Schulen standen gestern morgen die Telefone in den Sekretariaten zur Abmeldung von Kindern nicht still, nachdem das Schulministerium aufgrund der Orkanwarnung den Eltern freigestellt hatte, die Gefahrenlage für den Schulweg ihres Kindes einzuschätzen. Auch in den WhatsApp-Gruppen der Schülerinnen und Schüler wurde sich eifrig ausgetauscht, ob und wer denn überhaupt zur Schule gehen würde oder könne. Auf den Internetseiten wiesen die Schulen auf die Mitteilung des Schulministeriums hin.

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7 Uhr: Feuerwehren in Bereitschaft

Die Feuerwehren sind auf den großen angekündigten Sturm mit heftigen Orkanböen vorbereitet, verbreiten aber keine Panik. „Es wurden bereits gestern einige Vorkehrungen getroffen“, sagt Jürgen Voss von der Feuerwehr Sundern. So sei die Informations- und Kommunikations-Einheit (luK) und der Einsatzführungsdienst (EFD) bereits am Mittwoch vom Wehrleiter Frank Siedhoff zu einer kurzen Besprechung zusammengerufen worden. IuK und EFD werden, wenn sich die Lage zuspitzen sollte, die Wache in Sundern besetzen und von dort die Einsätze im Stadtgebiet führen. Es sei in Sundern sichergestellt worden, das von IuK und EFD genügend Personal abrufbar ist. Der Stabsraum und der Funkraum an der Wache Sundern könnten so innerhalb kürzester Zeit in Betrieb genommen werden.

Technische Einsatzleitung an Wache Sundern

Bei der Unwetterlage vor zwei Wochen in Westenfeld war die technische Einsatzleitung (TEL) ebenfalls an der Wache Sundern eingerichtet worden (und auch bei vergangenen Großeinsätzen). „Das wird auch regelmäßig geübt und dieses System hat sich bewährt“, so Voss, „von daher ist die Feuerwehr der Stadt Sundern vorbereitet. Bleibt aber zu hoffen, dass es ruhig bleibt.“

Arnsberger Einsatzleitung im „Stand by“

Auch die Wehrführung der Stadt Arnsberg hatte bereits am Mittwochnachmittag die Basislöschzugführer informiert und die aktuelle Warnmeldung rumgeschickt. „Die Einsatzleitung ist im Stand-By und die Einheiten informiert“, sagt Feuerwehrsprecher Udo Schütte, „wir nehmen was kommt!“ Die Arnsberger seien gut vorbereitet.