Arnsberg. . Die Stadt geht von einem längeren Ausfall des Sauerland-Theaters für Veranstaltungen aus. Zumindest bis zum Jahresende.

  • 80 Kubikmeter Wasser dringen ein
  • Fieberhafte Suche nach Ausweichmöglichkeiten für Veranstaltungen
  • Erste Lösungen gefunden

Das Sauerland-Theater wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr für Veranstaltungen nicht mehr zur Verfügung stehen. Dies erklärte am Montagnachmittag die Stadtverwaltung auf Anfrage unserer Zeitung. Eine Katastrophe für den Kulturbetrieb.

Wie berichtet, hatte die Sprinkleranlage in der Nacht zu Samstag aus bislang unbekannter Ursache den Bühnenbereich geflutet und einen Brand in der Elektrik ausgelöst. Das genaue Schadensausmaß ist noch unbekannt. Immerhin: Rund 80 Kubikmeter Wasser sind auf diesem Weg in das Theater geflossen.

Fragen zur Schadenshöhe noch nicht zu beantworten

Nach am Montag stand Wasser in einem der Kellerräume.
Nach am Montag stand Wasser in einem der Kellerräume. © Ted Jones

„Fragen zur genauen Schadenshöhe, Schadensumfang, Ursachen und anderen Details können aber derzeit aufgrund laufender Prüfungen noch nicht beantwortet werden,“ erklärte Stadtsprecherin Stephanie Schnura.

Damit lassen sich auch finanzielle Auswirkungen, die auf die Kommune zukommen könnten, noch nicht erfassen.

Lösung für Ballett „Schneewittchen“ ist gefunden

Im Kulturbüro wird nun fieberhaft nach Alternativen gesucht, um für bereits terminierte Veranstaltungen Ausweichmöglichkeiten zu finden. Was bereits in einem Fall gelungen ist:

Die Ballett-Aufführung „Schneewittchen“ des Instituts Zeilinger am 19. November wird in das Kulturzentrum Berliner Platz verlegt. „Allerdings gilt hier nicht die für das Theater getroffene Platzwahl.“

Weitere Gespräche mit Veranstaltern stehen an

Im Toilettenbereich haben sich Fliesen gelöst.
Im Toilettenbereich haben sich Fliesen gelöst. © Ted Jones

Institutsleiter Alexander Zeilinger fiel dennoch ein dicker Stein vom Herzen: „Damit war unsere eineinhalbjährige Probenarbeit mit Menschen im Alter von 4 bis 91 Jahren wenigstens nicht vergebens.“

Das Kulturbüro werde, so Schnura, in den nächsten Tagen weitere Gespräche mit den Veranstaltern führen und die „Verfügbarkeiten von Veranstaltungsflächen prüfen“. Besonders auch für Schulen und Vereine sollen akzeptable Lösungen her.

Für die kommerziellen Angebote liege jedoch die Entscheidung über eine alternative Spielfläche letztlich vor allem bei den Veranstaltern selbst. Fest stehe aber schon jetzt:

„Für manche Aufführungen gibt es keine Alternativen“

Auch in der Umkleide noch deutliche Spuren des Wassereinbruchs.
Auch in der Umkleide noch deutliche Spuren des Wassereinbruchs. © Ted Jones

„Für einige Veranstaltungen gibt es auf Grund der bühnentechnischen Voraussetzungen keine Alternative im Stadtgebiet.“ Davon betroffen sei zum Beispiel die Aufführung „Nussknacker“ des „Ballettfestivals Moskau“.

Noch in der Luft hängt der Männerchor Arnsberg, der im Dezember drei Termine für die traditionellen Weihnachtskonzerte im Sauerland-Theater gebucht hatte. Immerhin müssen dafür jeweils bis zu 200 Akteure auf der Bühne untergebracht werden.

Weihnachtskonzerte möglicherweise im Kulturzentrum

Doch auch hier zeichnet sich Licht am Horizont ab. „Eine Alternative könnte das Kulturzentrum sein,“ sagte Männerchor-Vorsitzender Alfons Siebert nach einer Besprechung mit den Kulturbüro-Verantwortlichen.

Sauerland-Theater im Jahr 1968 erbaut

Das Sauerland-Theater wurde 1968 erbaut. Es diente zugleich auch als Aula für die benachbarte Realschule am Eichholz.

Das Theater verfügt über insgesamt 586 Sitzplätze.

Für einige Jahre gab es im hinteren Bereich eine Studio-Bühne für Kleinkunst.

Aber ob dort alle drei Konzerte aufgeführt werden können, das hänge von der Buchungslage im Kulturzentrum ab. „Das muss noch geklärt werden.“

Dialog jetzt in Hüsten

Selbst die Initiative ergriffen hat die Volksbank Sauerland: Sie verlegte schon Sonntag ihren „Volksbank-Dialog“ mit fast 700 Gästen, der am heutigen Dienstag im Theater geplant war, auf dem „kleinen Dienstweg“ in die Schützenhalle Hüsten.

Volksbank reagiert schon am Sonntag

„Wir wurden Samstag direkt vom Hausmeister informiert“, erklärte Helmut Schulte vom Marketing des Geldinstituts. So habe man unverzüglich reagieren können. Und das umfassend: Jetzt wird der Parkplatz auf dem Hüstener Kirmesplatz eigens hergerichtet und mit Hilfe der Feuerwehr für die Gäste ausgeleuchtet.