Neheim. . „TectoRent GmbH“ beginnt nach erfolgreicher Vermarktung mit Umbau des alten Amtsgerichts. Elf Wohnungen sollen Ende 2018 bezugsfertig sein.

Nachdem es zwischenzeitlich sehr ruhig um das „Alte Amtsgericht“ geworden war, kommt jetzt die gute Nachricht aus Viersen: „Alles verkauft – Baustart nächste Woche!“ Wie berichtet, möchte die in der niederrheinischen Kommune ansässige „TectoRent GmbH“ das denkmalgeschützte Gebäude in der Neheimer Schwester-Aicharda-Straße in einen ansprechenden Wohnkomplex umwandeln. Die Vermarktung der elf geplanten Wohnungen – Gesamtwohnfläche rund 1400 Quadratmeter – war im Februar 2017 gestartet, unter Federführung der Sparkasse Arnsberg/Sundern. Dort hieß es am Montag auf Anfrage dieser Zeitung knapp, man sei für dieses Objekt nicht mehr zuständig.

Sparkasse nicht mehr im Boot

„Richtig“, bestätigt Heinz-Gerd Schlootz, Geschäftsführer und Projektentwickler bei „TectoRent“ – und ergänzt, sein Unternehmen habe die Vermarktung zwischenzeitlich selbst in die Hand genommen. Offenbar mit Erfolg, denn, so Schlootz weiter, inzwischen sei ­„alles verkauft“. Bei den Käufern soll es sich um Stammkunden des Viersener Projektentwicklers handeln, die das Objekt als Kapitalanlage erworben haben. „Nach Fertigstellung werden die elf Wohnungen dem örtlichen Markt zur Verfügung stehen“, erklärt Heinz-Gerd Schlootz, „und zwar zu ganz normalen Mietpreisen.“

1894/95 erbaut

Das „Alte Amtsgericht“ wurde 1894/95 als königlich-preußisches Amtsgericht erbaut, steht heute unter Denkmalschutz.

Es handelt sich um einen zweigeschossigen Flügelbau im Stil der Neo-Renaissance. Auffällig ist ein hoher Kellersockel. Die Fassade zur Straße ist repräsentativ gestaltet. Im hinteren Teil des rechten Flügels war einst ein Gefängnis untergebracht.

Bis es soweit ist, wird aber noch gut ein Jahr Zeit verstreichen – die Wohnungen sollen Ende 2018 bezugsfertig sein. Der Baustart erfolgt in der näch­sten Woche, allerdings werde man von außen zunächst wenig davon merken, so der TectoRent-Geschäftsführer. Anfangs ist eine behutsame Entkernung vorgesehen – begleitet von Fachleuten der Stadt Arnsberg als Untere Denkmalbehörde. Auch das weitere Vorgehen ist in enger Absprache mit der Stadtverwaltung geplant. Das Verhältnis zur Behörde sei unverändert gut, an den ursprünglichen Planungen ändere sich nichts, heißt es aus Viersen. Diese sehen, wie berichtet, vor, dem historischen Charakter des Anwesens Rechnung zu tragen: „Wir möchten die Außenfassade komplett erhalten, nach Reinigung erhält sie einen neuen Farbanstrich“, hatte TectoRent-Vertriebsleiter Werner Horst bereits im Sommer 2016 erklärt, als das Amtsgericht den Besitzer wechselte.

„Preußischer Charme“

Der „preußische Charme“ – samt Details wie Pförtner-Fenster und Tresor im Eingangsbereich – sorgt für spezielles Ambiente. Eine Wohnung im Untergeschoss, jeweils drei im Erd- und Obergeschoss sowie vier im Dachgeschoss stehen nach Abschluss der Umbauarbeiten zur Verfügung – die Größe dieser Wohneinheiten liegt zwischen 98 und 154 ­Quadratmetern. Der „Clou“ sind die Maisonetten hoch oben im „Königlichen Amtsgericht“ – sie werden über zwei Etagen in den Spitz­boden eingepasst. Ein Balkon zum Innenhof hin, Pkw-Stellplatz sowie energetisch sanierte Fenster sollen ebenfalls zur hochwertigen Ausstattung jeder Wohnung gehören. Ein eigenes Blockheizkraftwerk im Haus garantiert eine effektive und wirtschaftliche Energieversorgung.