Ein Ausnahmefeiertag ist jetzt Geschichte. Die Protestanten feierten den 500. Reformationstag. Nur die Protestanten? Nein, für alle, die mit dem Thema überhaupt etwas anfangen können und in dem Jubiläum mehr als nur einen zusätzlichen freien Tag sahen, war es ein gemeinsamer Feiertag.
Ein Ausnahmefeiertag ist jetzt Geschichte. Die Protestanten feierten den 500. Reformationstag. Nur die Protestanten? Nein, für alle, die mit dem Thema überhaupt etwas anfangen können und in dem Jubiläum mehr als nur einen zusätzlichen freien Tag sahen, war es ein gemeinsamer Feiertag.
Wenn auf dem Hüstener Marktplatz evangelische und katholische Christen gemeinsam „Ein feste Burg“ schmettern, ein klassisches Reformationslied, ist das ein starkes Zeichen. Zu einem Anlass, den Protestanten durchaus als „ihren Tag“ exklusiv beanspruchen könnten, passiert genau das Gegenteil. Erinnerung an das, was einst das Christentum trennte, wird angenommen als Chance, das Trennende ein Stück mehr zu überwinden.
Es zeigt, dass in Arnsberg - mehr als in anderen Städten - die Ökumene kein hohles Geschwätz,
sondern eine schon längst gelebte Selbstverständlichkeit ist. Nicht allein beim 500. Reformationstag, sondern seit Jahren bei vielen anderen Anlässen. Katholische und evangelische Pfarrer treten vor
Ort gemeinsam auf und spiegeln damit die Empfindungen an der
Basis wider. Christen sind Christen - da braucht es keine strukturelle Differenzierung, wenn es doch
um gleiche Werte geht. So macht der Reformationstag 2017 Mut, dass sich das Selbstverständnis der Ökumene an der Basis der Gläubigen endlich undogmatisch bis in die Kirchenspitzen hineinzieht.