Neheim. . Peter Meier vom Landesbetrieb Wald und Holz geht nach 38 Jahren als Förster im Revier Himmelpforten in Ruhestand. Diana Göke ist Nachfolgerin.
- 65-Jähriger verlässt das Revier Himmelpforten nach 38 Jahren als Förster
- Künftiger Ruheständler wird dem Wald erhalten bleiben
- Diana Göke tritt am 1. August die Nachfolge an
Wachwechsel im Wald: Im Lehr- und Versuchsforstrevier Himmelpforten rund um Moosfelde trägt ab heute die 37-jährige Diana Göke die Verantwortung. Der langjährige Förster Peter Meier tritt am 1. August in seinen Ruhestand.
Lob vom Chef
„Er ist und war hier eine Institution im Wald“, sagt Günter Dame. Der Leiter des Lehr- und Versuchsforstamtes Arnsberger Wald des NRW-Landesbetriebes Wald und Holz findet nur lobende Worte über seinen ausscheidenden Kollegen. Der aber präsentiert sich abgeklärt und mit sich zufrieden: „Ich hatte eine erfüllte Zeit als Förster“, sagt der 65-Jährige. 38 Jahre seines Lebens war das Revier Himmelpforten sein Arbeitsplatz - so lange ist er in „seinem Revier“ unterwegs gewesen.
1950 Hektar großes Revier
Und das ist groß. Was sich an dem Forstlichen Bildungszentrum am Alten Holzweg in Neheim eröffnet, breitet sich über 700 Hektar über Moosfelde und über das Aupketal hinweg aus. Weitere 1250 Hektar Staatswaldflächen am Möhnesee gehören zu dem Revier. „Ich kenne hier jede Ecke“, versichert Peter Meier. Wieviele tausend Kilometer er im Wald zu Fuß und auch mit dem Forstfahrzeug unterwegs gewesen ist, kann er nicht abschätzen.
Förster mit eigener Philosophie
Große Fußstapfen hat Peter Meier im Wald hinterlassen, in die nun Diana Göke hineintreten muss. Die Forstwirtschaftlerin hat sich in den vergangenen Wochen schon als Meiers Vertretung in dem Revier umgeschaut und sich viel mit ihrem Vorgänger ausgetauscht. „Jeder Förster hat aber sicher seine eigene Philosophie“, sagt sie. Und Peter Meier ergänzt sofort. „Unsere Gedanken sind aber sehr ähnlich“, sagt er, „jetzt muss man die jungen Leute mal machen lassen“.
Fünf Reviere im Lehrforstamt
Das Revier Himmelpforten ist eines von fünf Revieren des Lehr- und Versuchsforstamtes Arnsberger Wald vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW.
Oft sind die NRW-Wald-Reviere zersplittert. Das Revier Rumbeck umfasst Teile von Stemel, Obereimer, Wennigloh und Holzen.
Etwas geschlossener sind die NRW-Reviere Breitenbruch, Lattenberg und Hirschberg.
Bislang war sie im Forstrevier Welver tätig. Da es dort kaum Staatswälder gibt, sondern Wald im kommunalen und privaten Besitz, hatte sie dort die Verantwortung in einem sogenannten Betreuungsrevier. So war sie auch unter vielen anderen für den Werler Stadtwald zwischen Wickede und Werl zuständig.
Auf den Rat von Peter Meier wird sie weiter setzen können. „Als Unterstützer stehe ich gerne zur Verfügung“, sagt er. Ohnehin wird der Wald ein wichtiger Platz in seinem Leben bleiben. „Ich werde weiter in den Wald gehen“, sagt er. Langeweile werde er aber ganz sicher nicht haben. Seine Hobbies Wandern und Fotografieren werden ihn weiterhin viel zur Natur ziehen. Haus und Garten werden seine Zeit ebenso binden.
Fertig hinterlässt er seinen Wald nicht - es bleiben Herausforderungen. Eine davon wird aus seiner Sicht die Bewirtschaftungs des Laubholzes mit Buche und Eiche sein. „Es ist eine Aufgabe, der Eiche ihren Raum zu geben“, sagt Peter Meier. Dass der Wald im Wandel ist, erklärte er kürzlich erst, als er in „seinem Revier“ der Öffentlichkeit das millionenschwere Forschungsprojekt mit vorstellte, das den Wuchs von diversen Baumarten aus anderen Geozonen der Welt in heimischen Wäldern wissenschaftlichen begleiten will. Da stand er vor einer vor über 60 Jahren im Revier Himmelpforten schon einmal versuchsweise gepflanzten Küstentanne und staunte über deren Höhe von 41 Metern und 77 Zentimeter Durchmesser auf Brusthöhe. „Das sind acht Festmeter“, sagte er da, „es ist doch gewaltig, was die Natur hervorbringen kann“.
Rolle des Försters verändert sich
Der Mann, der jetzt geht, mag seinen Job. „Ein schöner Beruf“, sagt er. Immer noch, auch wenn sich vieles verändert hat. „Mit den Jahren ist sicher mehr Büro- und Dokumentationsarbeit hinzugekommen“, sagt er. Auch die Rolle des Försters als Autorität im Wald habe sich verändert. „Früher kam der Förster doch direkt hinter dem Pastor und dem Bürgermeister!“, erzählt Peter Meier. Inzwischen finden sich Förster immer wieder auch in Situationen wieder, in denen ihre Amtsautorität von anderen Waldnutzern nicht akzeptiert wird. Das gehe so weit, dass man manchmal sogar die Polizei rufen müsse.
Nur ein kleiner Wermutstropfen im langen Berufsleben im Wald, in dem sein Schaffen noch lange nachwirken wird. Peter Meier wird „sein Revier“ nicht loslassen. „Ich habe hier doch so viel begründet“, sagt er, „da werde ich auch jetzt bei Spaziergängen und Wanderungen stets den Fokus drauf halten!“.