Arnsberg. . Die Arnsbergerin Ivonne Kraus ist seit fünf Jahren als Hundephysiotherapeutin tätig – behandelt auf Wunsch auch Katzen und Kaninchen.

  • Ivonne Kraus ist seit fünf Jahren Hundephysiotherapeutin
  • Seit 2014 eigene Praxis in Hüsten
  • In Unterwasser-Laufband investiert

Die Begrüßung an der Tür zur Praxis „Tierisch gesund“ übernimmt Bonnie. Die freundliche Hunde­dame ist trotz ihrer 15 Lebensjahre noch recht fit – und dazu trägt Ivonne Kraus entscheidend bei. „Seit Bonnie hier in Behandlung ist, fühlt sie sich wieder wohl“, berichtet Frauchen Celina Hoffmann. Vor wenigen Wochen sah das ganz anders aus; die Hündin konnte sich kaum noch bewegen, sollte eingeschläfert werden.

Hilfe bei diversen Beschwerden

Eine wirksame Physiotherapie könnte Wunder wirken – aber für Hunde? Klar für Hunde, bei Bedarf auch für Katzen oder sogar für Kaninchen (!): Ivonne Kraus ist geprüfte Hundephysiotherapeutin; lindert schon seit fünf Jahren diverse Beschwerden vieler Vierbeiner.

Etablierte Therapieform

Für manche hört sich „Physiotherapie für Tiere” vielleicht etwas ungewöhnlich an. Doch die Tierphysiotherapie ist in Deutschland eine der ältesten Behandlungsmethoden und eine etablierte Therapieform.

Für viele Hundebesitzer sind die Möglichkeiten der Tier-Physiotherapie noch absolutes Neuland.

Dabei ist es mit physikalischen Anwendungen möglich, Beweglichkeit, Koordination, Ausdauer und Leistungsfähigkeit zu ver­bessern, die Muskulatur zu kräftigen, Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern. Tierphysiotherapie wird zu einem immer wichtigeren Bestandteil tierärztlicher Vor- und Nachsorge.

Nicht nur Senioren wie Bonnie behandelt die Fachfrau, auch Hunde mit Hüftgelenksdysplasie, neurologischen Erkrankungen (u.a. Bandscheibenvorfall), mit Kreuzbandriss oder Verspannungen sind bei ihr an der richtigen ­Adresse. Reha nach Operationen, Training von Sport- und Diensthunden, Beruhigung ängstlicher Hunde sowie Vorsorge und Gewichtsreduktion runden das Angebot ab. „Eine erfolgversprechende Ergänzung zur tierärztlichen Therapie“, betont Ivonne Kraus, keine Konkurrenz für Veterinäre also. Zwei Tierärzte aus der Region empfehlen die Müschederin inzwischen konsequent weiter, außerdem trägt „Mund zu Mund-Propaganda“ zur Erweiterung des Patientenstamms bei. „Über 100 Kunden betreue ich regelmäßig, habe mich etabliert“, sagt Ivonne Kraus nach fünf Jahren Selbstständigkeit.

Viel investiert

Das ist auch gut so, schließlich hat sie viel investiert: seit 2014 in die Praxisräume (Arnsberger Straße 9, Hüsten), zuletzt 2016 in ein etwa 20 000 Euro teures Unter­wasser-Laufband (ein für Tierphysiotherapie entwickeltes Spezialbecken). Ihre Zwei- und Vierbeiner danken es ihr, zum Beispiel Heike Dübbers, die mit ihren drei Hunden öfter vorbei schaut, damit ihre Lieblinge fit bleiben. Die Neheimerin betreibt Para Agility, eine Bewegungs-Sportart für Menschen mit Behinderung und ihre Hunde (wir berichteten). „Teamchefin“ Heike leidet an einer versteiften Wirbelsäule, weiß also selbst am besten, wie wichtig Physiotherapie ist...