Arnsberg. . Hartwig Bigge aus Warstein ist neuer Vorsitzender des Kreisverbandes Arnsberg des Deutschen Roten Kreuzes.

  • Hartwig Bigge übernimmt finanziell „absolut gesunden“ DRK-Kreisverband Arnsberg
  • Umbau des Seniorenzentrums Warstein als große Herausforderung des Verbandes
  • Ortsvereine sollen sich mehr um junge Familien, Jugendliche und Integration kümmern

Seit einigen Wochen ist Hartwig Bigge Nachfolger des Herdringers Michael Brüne als Vorsitzender des Kreisverbandes Arnsberg des Deutschen Roten Kreuzes.

Was motivierte Sie für dieses Amt?

Hartwig Bigge: Ich bin seit 30 Jahren Mitglied im DRK. Es ist auch Familientradition. Mein Schwiegervater Willi Klasmeier war schon im Kreisvorstand. Er war mein erster Motivator. Und spätestens seit einem schweren Unfall meines Sohn habe ich erkannt, wie wichtig Rettungsdienst und Blutspende sind.

Wo sehen Sie ihre Hauptaufgaben?

Das sind vor allem administrative Funktionen. Viele Investitionen müssen vom Kreisvorstand abgesegnet werden. Vor allem aber muss ich die Signale aus den Ortsverbänden erkennen. Für sie wollen wir als Kreisverband eine Servicestelle sein und ihnen Arbeit abnehmen.

Wie vereinbaren sich beim DRK Arnsberg Haupt- und Ehrenamt?

Da haben wir wenig Schnittstellen. Das Ehrenamt aus den Ortsvereinen sitzt im Aufsichtsrat unseres Seniorenzentrums in Warstein. Hier werden wir 8,2 Millionen Euro investieren, um das Haus für die aktuell 99 Bewohner zeitgemäß auszustatten. Die Einrichtung ist eine gGmbH, die Miete an den Kreisverband zahlt.

Wie ist der Kreisverband aktuell ­finanziell aufgestellt?

Ich habe den Kreisverband absolut gesund übernommen. Da hatte es Michael Brüne vor 15 Jahren deutlich schwerer. Seine große Leistung ist das Abstoßen des Kindergartenbetriebs. Wir haben zwar noch eine Altschuld von 1,5 Millionen Euro, die aber jetzt in neue Finanzierungen eingebracht wird.

Ehefrau stammt aus Oeventrop

Hartwig Bigge (61) ist Versicherungsagenturleiter in seiner Heimatstadt Warstein. Mit seiner aus Oeventrop stammenden Frau Susanne hat er vier erwachsene Kinder und zwei Enkelkinder.

Seit Mai 2017 ist er Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes. Zuständig ist er für 400 aktive Mitglieder in den Ortsvereinen Arnsberg, Neheim-Hüsten, Sundern und Warstein und 200 Beschäftigte im Seniorenzentrum Warstein. Von 2010 bis 2016 leitete er den DRK-Ortsverein Warstein.

Hobbys sind Sport, Wandern, Joggen, Schützen und Karneval.

Was sind gute Gründe, das DRK vor Ort zu unterstützen?

Das DRK ist für junge Menschen eine sinnvolle helfende Vereinigung. Wir haben keine Nachwuchsprobleme und ein gutes Potenzial. Die Blutspende und die Erste Hilfe sind für uns wichtige Identifikationsfaktoren. Wir dürfen auch die von uns geleistete Senioren-, Sozial- und Flüchtlingsarbeit nicht vergessen.

Welche Rolle spielen Ortsvereine?

Sie sind die Keimzelle und das sichtbare Feld des DRK. Sie sind Motor der Bewegung. Ich bewundere ­immer wieder alle Ehrenamtlichen, wie viel sie dem DRK und dem Gemeinwohl geben.

Was sind die großen Herausforderungen, vor denen der DRK-Kreis Arnsberg steht?

Das ist natürlich einmal die Umsetzung des Um- und Anbaus des Seniorenzentrums in Warstein im laufenden Betrieb,um das Haus zukunftsfähig zu machen. Im Ehrenamt möchte ich, dass wir uns mehr um junge Familien, Jugendliche und Integration kümmern. Dafür müssen wir auch die Ortsvereine entsprechend ausstatten.

Welche Tugenden ihres Vorgängers Michael Brüne wollen sie unbedingt auch in ihre Arbeit einbringen?

Seine zielorientierte und verlässliche Arbeitsweise ist ein Vorbild für mich. Von ihm moderierte Vorstandssitzungen waren keine Laberrunden. Er war immer Moderator und kein Alleinentscheider.