Neheim.. Händler „Hofladen Sauerland“ ergänzt sein Online-Angebot künftig mit Ladenlokal am Neheimer Markt 4. Eröffnung am 8. Juli.

Leerstand behoben – Marktlücke geschlossen: Der bisher auf den Online-Handel mit regionalen Produkten spezialisierte „Hofladen Sauerland“ betreibt in Kürze auch ein nicht per Mausklick, sondern per pedes erreichbares Geschäft. Eröffnung des Ladenlokals im früheren Haus Beste am Neheimer Markt 4 ist am 8. Juli.

Tradition und Modernes

„Hofladen-Flair“, gepaart mit Tante-Emma-Touch – und das in einer belebten Innenstadt; nur wenige Kommunen in Deutschland dürften ein solches Geschäftsmodell zu bieten haben. „Wir möchten mit traditionellen Produkten – kombiniert mit modernen Einkaufsmethoden – den Handel in Neheim bereichern“, erklärt ­Christian Schulte die Idee für sein „stationäres“ Verkaufs-Standbein. Der Holzener und sein Teilhaber Eric Köfler betreiben schon seit Längerem www.hofladen-sauerland.de

Noch viel Arbeit

Bis zur Eröffnung am zweiten Juli-Samstag gibt es noch alle Hände voll zu tun: Der Innenraum des kleinen Ladenlokals ist bereits mit Interieur aller Art angefüllt: Kühltruhen und Regale stehen zwischen Kisten und Strohballen – die Wände wurden mit Holzbalken rustikal vertäfelt. Alles soll für ein landwirtschaftlich geprägtes Ambiente sorgen – schließlich handelt es sich um einen Hofladen.

Doch Schulte wäre nicht Schulte, würde er dem Fortschritt keine Gasse öffnen: „Modern bedeutet für uns, dass die Bezahlung im Geschäft auch per Paypal möglich ist“, so der Geschäftsmann. Außerdem sei eine „24-Stunden-Abholstation“ direkt vor der Eingangstür zum Geschäft angedacht. Kunden könnten vorher online bestellte Ware dort abholen – rund um die Uhr. Allerdings steht für diesen Service noch die erforderliche Genehmigung der Stadt Arnsberg aus. Verständigt mit der Verwaltung haben sich die Holzener bereits in Sachen Denkmalschutz (das Gebäude ist ein Denkmal) und Anbringen von Werbung. Letztere wird sehr dezent ausfallen, trägt dem architektonischen Charme des Hauses sowie des Nachbar­gebäudes Rechnung.

Keine Konkurrenz für Wochenmarkt

Und die Konkurrenz? Obwohl der Hofladen Sauerland aktuell 800 Produkte 45 regionaler Erzeuger aller Art vertreibt und ein Stück weit auf dem Weg zum Vollsortimenter ist, sieht Christian Schulte seinen Innenstadt-Hofladen in einer Art Nischen-Position. „Wir sind kein ­Wochenmarkt-Ersatz – und unser strikter Bio-Kurs ist sicher ein ­Alleinstellungsmerkmal“, beurteilt der Holzener diesen Aspekt ge­lassen. Eine Reihe der örtlichen Markthändler sei außerdem schon seit Längerem mit Produkten im Hofladen Sauerland vertreten – jedem weiteren stehe es frei, sich für sein Online-Portal listen zu lassen, so Schulte – vorausgesetzt, er kommt aus dem Sauerland.

Ob der „City-Tante-Emma-Hofladen“ ein Erfolgsmodell wird, entscheiden in Kürze die Kunden – per pedes, wohl gemerkt. Obwohl dafür niemand endgültig auf den Mausklick verzichten muss. „Wir setzen nach wie vor auf den Service des Online-Einkaufs, der persönlichen Lieferung nach Hause und die Konzentration auf Sauerländer Produkte“, stellt Schulte fest.