Arnsberg. . Sollte der Wolf auch im Arnsberger Wald heimisch werden, stehen sich Befürworter (Wald und Holz) und Gegner (Weidetierhalter) gegenüber.
- Wird der Wolf auch wieder im Arnsberger Wald heimisch? Die Frage ist noch ungeklärt
- Befürworter und Gegner des Wolfs stehen sich allerdings schon heute mit ihren Positionen klar gegenüber
- Während sich der Landesbetrieb Wald und Holz NRW freuen würde, bringt das Thema „Wolf“ viele Weidetierhalter auf die Palme
„Endlich kehrt er zurück“, freuen sich die einen – „geht gar nicht“, ereifern sich die anderen. Fakt ist: Am Wolf scheiden sich derzeit die Geister; auch im Sauerland und im Arnsberger Wald, wo er durchaus wieder heimisch werden könnte. Fakt ist aber auch, der Wolf war einst in ganz Europa verbreitet.
Von Menschen verfolgt und ausgerottet
In weiten Teilen seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes wurde er von Menschen verfolgt und ausgerottet. Durch verstärkte Schutzbemühungen nehmen die Bestände seit einiger Zeit wieder zu; seit Ende der 1990er Jahre hat sich der Wolf im Osten Deutschlands angesiedelt.
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Und jetzt scheint er den Hochsauerlandkreis für sich entdeckt zu haben: Jedenfalls bestätigt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), dass am 25. Februar ein Wolf südöstlich von Brilon gesichtet wurde.
Verlernt, mit dem Wolf zu leben
Für Naturschützer und Förster keineswegs Grund zur Sorge: „Wichtig ist, wie sich der Mensch verhält, dem plötzlich ein Wolf über den Weg läuft“, meint Andreas Wiebe, Leiter von Wald & Holz NRW. Auf das Raubtier angesprochen, stellt er fest, dass wir als Deutsche nur verlernt haben, mit dem Wolf zu leben.
Von den Tieren gehe keine Gefahr für Menschen aus, wenn diese ruhig und besonnen reagieren, wie stets bei der Begegnung mit Wild im Wald. Doch so gelassen geht längst nicht jeder mit dem Thema um: Paul Gordes, Landwirt und Viehzüchter aus Hüsten, kann das Engagement von NRW-Umweltminister Remmel für den Wolf nicht verstehen (Remmel ist sogar Wolfspate des Naturschutzbundes NRW).
„Die Öko-Rechnung geht nicht auf"
Gordes sagt dazu auf WP/WR-Anfrage: „Die Öko-Rechnung geht nicht auf. Wer reden vom Wolf, doch wer redet von gerissenen Schafen, Ziegen und anderen Weidetieren? Spielen die keine Rolle mehr?“
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Für die in Aussicht gestellten Entschädigungen müssen Weidetierhalter brutal kämpfen. Elektro-Zäunen würden keinen wirklich wirksamen Schutz. gewährleisten. Aber selbst wenn ein Angriff des Wolfs auf eine Herde scheitert, sieht Gordes die große Gefahr, dass am Leben gebliebene Tiere psychisch gestört blieben.
Indiz für Wolf in Arnsberg
Gordes geht davon aus, dass einzelne Wölfe den Arnsberger Wald schon durchstreift haben. Ein vollständig aufgefressenes Wildschwein, das 24 Stunden vorher gerissen wurde, könne hierfür ein Indiz, aber kein Beweis sein. Menschen sieht Gordes durch den Wolf nicht gefährdet, weil der Wolf menschenscheu sei.
Die Hüstener Tierschützerin Brigitte Strojnowski sieht Hunde bei Waldspaziergängen der Hundehalter nicht gefährdet, falls die Hunde angeleint seien. Sie kann aber auch Vieh- und Ziegenzüchter sowie Schäfer verstehen, die sich um ihre Tiere sorgen.