Arnsberg/Sundern. . Einen Tag lang haben sich Experten, Antragsteller von der Fa. Naturland sowie viele Einwender mit dem Windpark Holzen beschäftigt.

  • Einen ganz Tag lang haben sich Experten und Antragsteller um Pro und Contra für den Windpark Holzen gekümmert
  • Herausgekommen sind einige Prüfauträge für den Betreiber und auch für den Kreis
  • Erstmals gehört wurden Geologen zur Erdbebenstation im Sorpedamm

Die geplanten sieben Windräder der Firma Naturwerk aus Recklinghausen standen am Mittwoch in einer ganztägigen Erörterung, zu der der HSK in die Aula der Realschule Neheim eingeladen hatte, zur Debatte. Nach Informationen von Verhandlungsleiter Heinz Nieder, Leiter der unteren Immissionsbehörde des Kreises, waren zehn der 108 Einwender zu dem Termin erschienen, vom Vorhabenträger acht Personen sowie 14 Beteiligte aus den unterschiedlichen Fachbehörden und über den Tag zehn bis 15 interessierte Bürger aus Arnsberg, Sundern und Balve. Letztere weil der Windpark Holzen direkt die Grenzen zu Balve und Sundern betrifft.

Sieben Windräder geplant

„Eine Entscheidung kann an so eine Tag natürlich nicht fallen“, berichtete Heinz Nieder über den Verlauf. Zunächst wurde das Projekt mit sieben etwa 200 Meter hohen Windrädern vorgestellt, dem folgten die Einwendungen und die Darstellung der Fachbehörden. Auch nach dem Tage seien noch einige Aspekte nicht geklärt: „Das ist aber auch der Sinn eines solchen Erörterungstermins, solche Erkenntnisse als Arbeitsauftrag mit auf den Weg zu geben“, so Nieder. Davon gab es für seine Behörde wie auch den Antragsteller aus Recklinghausen einige für die nächsten Wochen.

Im Damm der Sorpetalsperre ist eine Erdbeben-Warnanlage installiert. Hier werden die Daten aufgenommen.
Im Damm der Sorpetalsperre ist eine Erdbeben-Warnanlage installiert. Hier werden die Daten aufgenommen. © Guid Raith

Dies betreffe vor allem die Lärmbelastung sowie die optische Bedrängheit in der Wahrnehmung, das vor dem Hintergrund der schon bestehenden vier Windkraftanlagen im Raum Hövel sowie weiterer in äußersten Zipfel von Balve.

Vorhersage muss sicher bleiben

Besonderes Interesse fand der Vortrag von Diplom-Physiker Dr. Klaus Lehmann vom geologischen Dienst NRW, der im Inneren der Sorpetalsperre eine Erdbebenstation betreibt. Das dreiköpfige Team aus Krefeld zeigte in seiner Darstellung auf, dass Vibrationen von Windräder die Aufzeichnungen einer solchen Station beeinträchtigen können. Wichtig ist dabei das vorherrschende Gestein, härteres überträgt besser. Betroffen sind im konkreten Fall die Anlagen 7 und 8, die auf einem Bergrücken oberhalb von Estinghausen positioniert sind. Sie liegen innerhalb der 5 Kilometer-Schutzzone um die Station, die der geologische Dienst für sinnvoll erachtet: „Bei 4,9 km“, präzisiert Nieder. Die Schutzwürdigkeit der Anlage sei nachvollziehbar dargestellt worden, so Nieder. Jetzt müsse man die vorgetragenen Urteile aus dem Rheinlad prüfen. Den Experten sei wichtig: „Es muss eine sichere Erdbebenvoraussage möglich bleiben.“ Die Sorpe sei ein Mosaikstein in einem weltweiten Netz solcher Anlagen.

Bis zu acht Wochen Zeit

Der Antragsteller muss nun in den nächsten vier bis acht Wochen seinen Antrag nachschärfen. Dazu kann dann die Stadt Arnsberg erneut Stellung nehmen. Ihr lagen die Räder Nr. 3 (Deinstrop) und 5 (Wettmarsen) schon im Vorfeld zu nah an der Wohnbebauung.

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