Oeventrop. . Große Sorgen herrschen in Oeventrop über die mit Abriss und Neubau der Dinscheder Brücke verbundene Trennung des Ortes. Suche nach Lösungen.
- Politik in Oeventrop sucht nach Lösungen
- StraßenNRW lehnt Behelfsbrücke aus zeitliche Gründen ab
- Arbeiten auf Glösinger Straße nicht beeinträchtigt
Abriss und Neubau der Dinscheder Brücke werden Oeventrop nach Ansicht des Bezirksausschussvorsitzenden Klaus Büenfeld (CDU) vor mannigfaltige Probleme stellen: „Um es auf den Punkt zu bringen: Das ist verkehrlich eine Katastrophe.“ Denn: Eine Behelfsbrücke ist laut Baulastträger Straßen NRW nicht vorgesehen. Wie berichtet, muss das 83 Jahre alte Bauwerk aufgrund erheblicher Mängel ersetzt werden.
Nach und nach, sagt Klaus Büenfeld, würden die Sorgen immer größer. „Weil der Ort dann mit Sicherheit für mindestens ein bis eineinhalb Jahre geteilt ist.“ Zwar könne der Verkehr über Wildshausen geleitet werden, doch allein für einen Einkauf im Widaymarkt auf der anderen Ruhrseite müssten dann die Bürger aus Glösingen und Dinschede eine Fahrt von gut acht Kilometern in Kauf nehmen. „Das ist schon ein großer Umweg.“
Große Umwege erforderlich
Aber anders sei der Widaymarkt in Oeventrop in dieser Zeit nicht zu erreichen. Zwar bestehe die fußläufige Verbindung über die direkt neben der Dinscheder Brücke befindliche Rad- und Fußwegbrücke auch in der Zeit der Abriss- und Neubauphase, „aber das greift natürlich nicht bei Großeinkäufen, die man in der Regel im Widaymarkt erledigt“.
Auf Elternreaktion gespannt
Aber auch Feuerwehr und Rettungskräfte müssten im Brand- bzw. Notfall den zeitintensiven Umweg über Wildshausen nehmen. Zudem, führt Büenfeld weiter an, werde zugleich der gesamte Sportbereich der Ruhrdörfer abgeschnitten. „Ich bin da sehr gespannt, wie die Eltern reagieren werden, wenn sie ihre Kinder vom Schul- oder vom Vereinssport abholen wollen. Das wird mit Sicherheit ein großes Thema werden.“
Alle Möglichkeiten ausloten
So seien derzeit in Oeventrop die Sorgen der Menschen groß. Daher habe er bereits gemeinsam mit CDU-Ratsmitglied Christoph Schmidt Kontakt mit Bürgermeister Hans-Josef Vogel aufgenommen, um auszuloten, welche Chancen es gibt, die Situation für die Bürger vor Ort zu erleichtern. „Wir wollen jedenfalls politisch alles versuchen, um die Lage zu entschärfen. Aber wie, das steht noch in den Sternen.“
Hoffnung auf Wirksamkeit einer alten Weisheit
Vielleicht, hofft Oeventrops Bezirksausschussvorsitzender, bestehe die Chane auf eine halbseitige Nutzung der Dinscheder Brücke - bei sukzessiven Abriss und Neubau. „Wir haben die Hoffnung, dass bei diesem Problem die alte Weisheit greift: ,Dem Ingeniör ist nix zu schwör’.“
Der Oeventroper Christoph Kraas bringt - unabhängig davon - eine weitere Lösungsvariante ins Spiel: eine Behelfsbrücke.
StraßenNRW: Keine Behelfsbrücke
Doch beiden Vorschlägen - halbseitige Nutzung oder Behelfsbrücke - erteilt Oscar Santos als Sprecher der Regionalniederlassung „Sauerland-Hochstift“ des Landesbetriebes StraßenNRW eine Absage. „Eine Behelfsumfahrung ist nicht vorgesehen.“
Weil man unter anderen in diesem Fall die beidseitigen Straßenanbindungen komplett verlegen und aufwändig sowie kostenintensiv neu gestalten müsste. „Das würde die gesamte Bauzeit deutlich verlängern. Deshalb konzentrieren wir uns auf Abriss und Neubau und wollen versuchen, alles so schnell wie nur möglich umzusetzen.“
Arbeiten in Glösinger Straßen nicht beeinträchtigt
Santos räumt zudem geäußerte Bedenken aus, dass die Wildshausener Brücke die mit der Umleitung verbundenen Belastungen nicht aushalten würde. „Da sind keine Probleme zu erwarten. Das haben wir bereits mit dem Hochsauerlandkreis, in dessen Besitz sich diese Brücke befindet, abgeklärt.“ Einen Zeitplan für Abriss und Neubau der Dinscheder Brücke kann StraßenNRW zu diesem Zeitpunkt übrigens noch nicht nennen.
Es gibt aber durchaus eine positive Nachricht: Die Stadt Arnsberg geht davon aus, sagt deren Sprecherin Stephanie Schnura, dass die laufenden Bauarbeiten an der Glösinger Straße durch diese Brücken-Probleme nicht beeinträchtigt werden. Vielmehr rechne man damit, dass diese Arbeiten bis zum Abriss der Brücke abgeschlossen seien.
Land trägt Kosten für Abriss und Neubau
Wie berichtet, ist die Tragfähigkeit der Dinscheder Brücke nicht mehr gegeben.
Als erste Maßnahme soll die maximale Tonnage auf 3,5 t beschränkt werden.
Zu Zeitplan sowie Kosten kann StraßenNRW derzeit noch keine Angaben machen, die Planungen laufen noch.
Baulastträger der Brücke ist StraßenNRW. Deshalb wird das Land auch für die Abriss- und Neubaukosten aufkommen.