Arnsberg. . Auch Orte, wo sich Menschen treffen und wohlfühlen, sind Veränderungen ausgesetzt. Projektfotograf Marvin Systermans ist mit Kamera auf Kneipentour.

  • Bilder sollen eine Geschichte von Treffpunkten der Menschen erzählen
  • Marvin Systermans ist auf der Suche nach besonderen Orten in der Region
  • Zu Beginn in den Arnsberger Kneipen unterwegs

Der Mann ist auf Kneipentour. Marvin Systermans ist einer von zehn Studentinnen und Studenten von der Bremer Hochschule für Künste, die in diesen Tagen im Rahmen unseres Projekts #MehralsnurWP mit der Kamera in der Hand neue Perspektiven auf Südwestfalen suchen. Er will den Wandel in der Region an den Veränderungen von Versammlungsorten, Gaststätten und Vereinsheimen in Arnsberg und Sundern künstlerisch festmachen.

Neuland Arnsberg und Sundern

„Ich bin aufgeregt und gespannt auf das, was mich erwartet“, sagte der 26-Jährige bei der Begrüßung im Hagener Pressehaus unserer Zeitung. Sein Quartier in Sundern-Stockum hatte er da noch nicht bezogen, die Stadt Arnsberg und auch Sundern noch nicht wirklich kennengelernt.

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Jetzt ist er seit vier Tagen in der Region unterwegs. Er führt Gespräche mit Menschen, Gastronomen und Ortskundigen. Vor allem aber hält er die Augen auf, sortiert das, was er sieht. „Nebenher fotografiere ich die Stadt“, sagt er. Aktuell ist er aber noch in der Phase „klassischer Recherche“ für seine Arbeit. „Ich muss auf das reagieren, was ich hier vorfinde“, erklärt Marvin Systermans. So läuft er von links nach rechts und von oben nach unten durch die Stadt, schaut hinter Türen und sitzt an Thresen.

Marvin Systermans fotografiert in Arnsberg für #Mehralsnurwp

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    „Die Geschichte ist klar“, sagt Marvin Systermans, „wie ich das ganze aber in den Bildern erzählen werde, wird sich erst im Verlauf der Woche ergeben“. Das Unterthema – die Veränderung von Treffpunkten und Versammlungsorten – hat sich der Student selbst ausgesucht. Das Oberthema des vielschichtigen Strukturwandels in der Region ist von der Chefredaktion unserer Zeitung und dem preisgekrönten Fotografen Professor Peter Bialobrzeski von der Hochschule für Künste in Bremen gemeinsam für das Zukunftsprojekt „#mehralsnurWP“ entwickelt und den Studenten vorgegeben worden.

    „Distanzierte Vorgehensweise“

    Eine Idee von seiner Geschichte, die sich am Ende in einer Bilderserie widerspiegeln soll, hat Marvin Systermans bereits. „Ich werde mich mit den Innenräumen beschäftigen“, erzählt er, „ich brauche nicht zwingend den Menschen auf dem Bild“. Er will sehr beobachtend unterwegs sein, nicht Teil der Szene werden. Der Student spricht von einer „distanzierten Vorgehensweise“.

    Der gebürtige Kölner hat gerade erst nach einem Bachelorstudium Kommunikationsdesign an der Kunsthochschule Halle in Bremen das Masterstudium mit dem Fokus auf die Fotografie begonnen. An kleinen Projekten hat er bereits gearbeitet, jetzt aber sei alles viel konzeptioneller. Am Ende soll eine Serie von „gut fuktionierenden Bildern“ seine Geschichte erzählen.

    Und eine Geschichte über die Region. Marvin Systermans öffnet sich. Privat, sagt er, sei er eher der Typ, der sich bei Freunden trifft. Auf der Event- und Erlebnisschiene fährt er normal nicht. Im Sauerland will er aber alles sehen.