Arnsberg. . Mit dem Thema Flucht und Flüchtlingen beschäftigt sich das neue Programm der Ev. Akademie Arnsberg. Dies in Kooperation mit der Volkshochschule.

  • Bürgermeister erinnert im Grußwort an „Babylonisches Exil“
  • Auch Recht auf Mobilität und Versuche politischer Migrationssteuerung werden thematisiert
  • Gespräche über das Buch Ruth

„Menschen auf der Flucht - Menschen bei uns“. So lautet das Schwerpunktthema des neuen Programms der Ev. Akademie Arnsberg. Das Programm läuft in Kooperation mit der Volkshochschule Arnsberg-Sundern. Schirmherr ist Bürgermeister Hans-Josef Vogel.

In seinem Grußwort verweist das Stadtoberhaupt auf Flucht und Flüchtlinge der Antike. „Das babylonische Exil,“ so Vogel, „war eine einzige große Flüchtlingsgeschichte. Und Jesus war von Geburt an ein Flüchtling. Seine Eltern mussten ihn vor den Todeskommandos des Herodes in Sicherheit bringen.“ Die neuen Nachbarn hätten schon damals nach kurzer Zeit das gesucht, was der Prophet Jeremia den Juden im babylonischen Exil geschrieben und geraten habe: „Sie suchen der Stadt Bestes, weil sie unserer Stadt etwas für die Aufnahme und Schutz zurückgeben wollen.“ Damit spielt Vogel auf die aktuelle Situation vor Ort an.

In der ersten Veranstaltung des neuen Akademie-Programms mit Daniela Krause, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld, am Dienstag, 27. September, stehen Gedanken zur Fremdenfeindlichkeit aus sozialpsychologischer und soziologischer Sicht im Mittelpunkt.

Mit „Flucht und Migration“ setzt sich am Mittwoch, 5. Oktober, Dr. Marcel Berlinhoff vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Uni Osnabrück mit dem Recht auf Mobilität und den Versuchen politischer Migrationssteuerung auseinander.

Der Alttestamentler Prof. Jürgen Ebach, Bochum, referiert schließlich am Montag, 24. Oktober, über „Fremde und Flüchtlinge in der Bibel“. Alle drei Veranstaltungen finden jeweils um 18 Uhr im Rittersaal des Alten Rathauses statt.

Abgerundet wird das Angebot mit einem Bibelseminar. Gesprochen wird dabei unter der Leitung von Pfarrer i.R. Volker Horstmeier über das Buch Ruth. Thema: „In der Fremde - gefährdet und geborgen“. Jeweils donnerstags, 27. Oktober und 10. November, im Pfarrsaal Liebfrauen, Hellefelder Str. 15. Beginn: immer um 17 Uhr.

Gedenken an 9. November 1938

Interessant auch: Am Sonntag, 6. November, gibt es einen Vortrag zum Gedenken an die Pogromnacht am 9. November 1938: „Das Judentum durch die Bilder Chagalls erläutert“. Beginn ist um 17 Uhr in der ehemaligen Neheimer Synagoge. Bei Bedarf erfolgt die Verlegung in die Christuskirche.

Offen und dialogbereit

Die Ev. Akademie Arnsberg will mit ihren Angeboten informieren und zugleich den Austausch zu Fragen, die die Menschen im kirchlichen und gesellschaftlichen Raum bewegen, fördern.

Dies grundsätzlich als stets offene und dialogbereite Begegnungen.

Vorsitzender der Akademie ist Volker Horstmeier, Pfarrer im Ruhestand.

Den kompletten Text des Grußwortes von Bürgermeister Hans-Josef Vogel sowie weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es unter www.ev-akademie-arnsberg.de.