Arnsberg. Aufregung bei Günter Wewel: Ein Unbekannter hat am Sonntagabend in das Fenster seines Musikzimmers in der Grafenstraße geschossen. Das Projektil aus einer Druckluftwaffe blieb zum Glück in einer Strebe der Bleiverglasung stecken.

„Sonst wäre ich wahrscheinlich heute nicht mehr am Leben.” Für den bekannten Kammersänger ein ganz gezielter Schuss.

Es war am Sonntagabend gegen 23 Uhr. Wewel saß mit Ehefrau Gisela entspannt vor dem Fernsehgerät im Musikzimmer seines Hauses in der Grafenstraße, als es plötzlich einen lauten Schlag vor das Fenster gab. „Wie mit einer Faust.” Wewel ging auf die Straße, konnte jedoch in der Dunkelheit nichts Verdächtiges entdecken. „Wir haben uns daher auch nichts Böses gedacht. Denn es kommt immer mal wieder vor, das Passanten denken, ,da sitzt ja der Wewel' und dann vor die Scheibe klopfen.”

Erst am gestrigen Morgen entdeckte Gisela Wewel beim Hochziehen der Rolladen ein Loch im Fenster und dann das in einer Verstrebung steckende Projektil. „Wir waren entsetzt und schockiert”, schilderte der Sänger und Moderator von „Kein schöner Land” die ersten Empfindungen des Ehepaares. Für Günter Wewel ist dieser Schuss nicht nur ein „ganz dicker Hund”, sondern ein gezieltes Vorgehen des bislang noch unbekannten Täters. „Da hat mich einer ausgespäht, denn schließlich sitze ich meist, wenn ich in Arnsberg bin, auf meinem angestammten Platz in diesem Zimmer. Und wäre das Projektil nicht hängengeblieben, hätte es mich in den Hinterkopf getroffen. Das ist für mich vorsätzliches Handeln.”

Nur ein unwahrscheinliches Glück, betonte Wewel gestern, habe ihn vor dem Schlimmsten bewahrt. „Wenn das so weiter geht, muss ich ja abends eine Bleiplatte oder ein dickes Brett vor das Fenster stellen.”

Ermittlungen laufen

Günter Wewel hofft nun auf eine schnelle Klärung. „Denn ich gehe davon aus, dass sich die Schussrichtung eindeutig feststellen lässt.” Damit hätte die Polizei einen wichtigen Anhaltspunkt für die Ermittlungen. Doch bis zu einem endgültigen Ergebnis werden Günter und Gisela Wewel noch sorgenvolle Stunden oder Tage verbringen müssen. „Denn schließlich”, bringt es der TV-Star, den noch immer bergeweise Fanpost erreicht, auf den Punkt, „kann man auch mit Luftdruckwaffen Menschen töten.”

Die Kreispolizeibehörde in Meschede bestätigte gestern Nachmittag mit dem Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nur, dass das Projektil aus einer Luftdruckwaffe stammt.