1 Du bist in Berlin-Kreuzberg aufgewachsen, dein Vater kommt aus Uganda. Was bedeutet es für dich, afrikanische Wurzeln zu haben?

Das ist für mich eine sehr große Bereicherung, weil ich so seit meiner Kindheit einen Einblick in das Leben in Afrika gewinnen konnte. Dadurch weiß ich, wie gut es uns hier geht, aber auch, was wir bewegen können, wenn wir uns für Afrika engagieren. Ich verstehe mich als Botschafter zwischen Afrika und Deutschland. Ich glaube, dass wir in Deutschland viel von den Menschen in Afrika lernen können, nicht nur umgekehrt. Dieser Austausch tut beiden Seiten gut. Deswegen sehe ich es auch als meine Aufgabe, die beiden Welten zusammenzuführen.

2 Was ist die Mission des Vereins „Afrika Rise e.V.“?

Wir wollen zu Kreativität und Aktionismus animieren. Wir wollen eine Plattform für Menschen schaffen, die ihre Talente für etwas Sinnvolles einsetzen möchten. Wissen ist Macht, wie man so schön sagt. Wir sehen Bildung als Schlüssel, um Menschen dazu zu bringen, dass sie sich selbst helfen können. Deswegen möchten wir mit Kreativität Bildung in Afrika unterstützen.

3 Wie wichtig sind Spendenaktionen wie die hier am Berufskolleg Berliner Platz?

Essentiell. Man braucht viel Geld, um ein Projekt wie die Berufsschule am Laufen zu halten. Ohne diese Aktion würde es die wohl nicht geben. Dadurch, dass wir in den letzten fünf Jahren immer mehr Spendengelder sammeln konnten, haben wir unser Angebot stetig erweitern.

Seit neuestem bieten wir an unserem College einen in ganz Uganda standardisierten und anerkannten Abschluss an. Wir haben von Null angefangen. Jetzt haben wir Strukturen geschaffen, die halten. Vielleicht trägt sich die Schule in Buwere so in fünf Jahren selbst, dann könnten wir anderswo eine neue aufbauen.