Arnsberg. .

Dieser symbolische Akt hätte aufgrund der Bedeutung strahlenden Sonnenschein verdient gehabt. Dennoch ließen es sich mehrere hundert Arnsberger Montagnachmittag trotz Dauerregens nicht nehmen, die feierliche Übergabe der sanierten Innenstadt persönlich mitzuerleben. Einer Innenstadt, so Bürgermeister Hans-Josef Vogel, deren Umgestaltung im Dialog mit den Bürgern und in großer Transparenz entwickelt und umgesetzt worden sei. Ein Handlungsmodell für die Zukunft.

Inklusive der Erneuerung der Klosterbrücke - veranschlagt mit 700 000 Euro - wurden insgesamt 5,5 Millionen Euro vor Ort investiert. Und der gesteckte Kostenrahmen - nicht unbedingt selbstverständlich für ein Bauvorhaben dieser Größenordnung - wurde eingehalten.

Dialog und Transparenz

Mit dem Projekt, sagte Vogel unmittelbar vor Durchschneiden des Bandes in der Clemens-August-Straße als letztem fertiggestellten Teilstück, habe man gleich mehrere Ziele erreicht: einen endlich erfolgreichen „Sprung über die Ruhr“ mit der gelungenen Verbindung von Alt- und Neustadt, die Schaffung eines modernen, attraktiven Stadtraumes von hoher Aufenthaltsqualität und – unsichtbar – eine neue Infrastruktur unter der Erde. Die Versorgungsleitungen.

Sie hatten sich die Bratwurst verdient:
Sie hatten sich die Bratwurst verdient: © Ted Jones/WP

So wie die vielen vom Regen durchnässten Bürger allein durch ihr Erscheinen ihre Freude über das Ende der 19-monatigen Arbeiten und vor allem über die gelungene Sanierung zum Ausdruck brachten, so gekonnt spielte Vogel den Ball wieder zurück: „Sie alle, vor allem die Anwohner und Geschäftsleute, haben die Zeit der Sanierung mit Geduld ertragen.“ Dafür gebühre auch ihnen - neben Planern, Stadtwerken und Baufirmen - großer Dank.

Ein Grund für das Gelingen ohne Verzögerungen und nennenswerter Kritik liege in der guten Kommunikation zwischen Anwohnern, Planern und Baufirmen, die regelmäßig in den Baugesprächen zum Meinungsaustausch zusammenfanden. Gut auch, so Vogel, dass die Investition der öffentlichen Hand bereits weitere Investitionen nach sich gezogen habe. „Wie die Neugestaltung des jetzt barrierefreien Eingangsbereichs an der Sparkasse.“ Auch Privatleute hätten Ähnliches angekündigt.

Kreiselgestaltung ist Chefsache

Hans-Josef Vogel blickte aber auch schon in die Zukunft. Denn letztlich müsse die gesamte Clemens-August-Straße bis hinab zum Bürgerzentrum Bahnhof neu gestaltet werden. „Allerdings ist dies eine Frage des Geldes.“ Und daher könne man jetzt noch keinen zeitlichen Rahmen nennen.

Noch kein Wort dagegen zur Gestaltung des großen Kreisverkehrs an Brückenplatz/Rumbecker Straße. Nur so viel: „Es sollte eine Plattform für qualitativ hochwertige Kunst werden.“ Bürgermeister Vogel hat dies zur Chefsache erklärt.

Dauerregen am Montagnachmittag. Das passte absolut nicht zu diesem Ereignis.
Dauerregen am Montagnachmittag. Das passte absolut nicht zu diesem Ereignis. © Ted Jones/WP

Erst einmal herrscht aber unter den Arnsbergern Erleichterung über die abgeschlossene Sanierung: „Wunderschön, dass man wieder mit dem Auto durchfahren kann“, sagen Monika Cramer von Clausburg und Walburga Leuschner. „Gott sei Dank, es war ja immer schwierig für alle, die hier wohnen“, findet Kurt Lang, gibt aber auch zu bedenken, dass dies alles viel Geld gekostet habe. Ihm und seiner Frau Rosa-Maria gefällt der Kreisverkehr: „Das ist für das Stadtbild schöner als die Ampeln.“ Jetzt müsse nur noch das Einkaufszentrum fertig werden, findet das Ehepaar.

So herrschte trotz „hochgradig feuchter Luft“ beste Stimmung vor Ort. Bei Bratwurst und Getränken, die Verkehrsverein, Stadt, Stadtwerke und die ausführende Baufirma spendiert hatten.