Arnsberg/Sundern. .

Sparkassen in Nordrhein-Westfalen sind bislang die einzigen öffentlich-rechtlichen Geldinstitute in Deutschland, die die jährliche Vergütung ihrer Vorstände ­offenlegen müssen. Erst ab dem kommenden Jahr sollen auch Sparkassen in Schleswig-Holstein transparenter werden.

Das Handelsblatt hat jetzt die im Jahr 2014 an die Sparkassen-Chefs in Nordrhein-Westfalen gezahlten Gehälter ausgewertet und die „Top-Verdiener“ der NRW-Sparkassen ermittelt. Für den zweiköpfigen Vorstand der zuletzt 1,13 Milliarden Euro Bilanzsumme starken Sparkasse Arnsberg/Sundern gibt das Handelsblatt eine Vergütung von zusammen 616 000 Euro für 2014 „zu Protokoll“.

Sind diese Zahlen korrekt? „Ja“, bestätigt Matthias Braegas, beim heimischen Geldinstitut für den Bereich „Unternehmensentwicklung und Kommunikation“ zuständig, kurz und knapp auf Anfrage dieser Zeitung. Damit liegt die Doppelspitze der Sparkasse Arnsberg/Sundern unter Spar­kassen-Landesdurchschnitt: Das Durchschnitts-Salär 2014 der öffentlich-rechtlichen Top-Finanzmanager liegt bei 352 000 Euro. Die vergleichende Betrachtung für das Jahr 2014 sei erst jetzt möglich, weil manche ­Institute ihre Abschlüsse spät im Jahr veröffentlichen, erläutert das Handelsblatt.

Verwaltungsrat legt Chefgehalt fest

Wer legt diese Gehaltsstruktur eigentlich fest? „Der Verwaltungsrat hat entsprechend den Empfehlungen der nordrhein-westfälischen Sparkassenverbände zu den Anstellungsbedingungen für Vorstandsmitglieder die Höhe der Bezüge der Mitglieder des Vorstands festgelegt“, erklärt Matthias Braegas. Die Vergütung für die beiden Vorstände setze sich aus Grundgehalt,

Allgemeiner Zulage und Leistungszulage zusammen, so der Sprecher der heimischen Sparkasse weiter. Die Höhe der Vergütung sei, „wie gesagt“, vom Verwaltungsrat festgelegt worden.

Viele Millionen fließen in die Region

Manager-Einkommen wie diese sind immer in Relation zu den wirtschaftlichen Eckdaten der großen Bank zu sehen: Der Vorstand verantwortet ein Haus, das ingesamt rund 15 Millionen Euro Lohnkosten für seine 244 bankfachlich angestellten Mitarbeiter aufbringt und somit reichlich Kaufkraft in die Region bringt.

Nicht nur durch Löhne, sondern auch durch rund 1,8 Millionen Euro Ausschüttung an die Kommunen Arnsberg und Sundern (inklusive Steuern) und 1,3 Millionen Euro Spenden, Sponsoring und Förderleistungen aus der bankeigenen Sparkassenstiftung. Insgesamt werden 3,9 Millionen Euro abgeführt.

Anstieg um 40000 Euro

Die Auswertung des Handelsblatts zeigt auch, dass die durchschnittliche Vergütung der Chefs um 4,1 Prozent gewachsen ist, während die Tariferhöhung im ­öffentlichen Dienst bei drei Prozent lag. Die Vergütung der örtlichen Sparkassen-Vorstände stieg von 2013 auf 2014 um 40 000 Euro – von 576 000 Euro für 2013 auf besagte 616 000 Euro für 2014.

„Die Empfehlungen der Nordrhein-Westfälischen Sparkassenverbände sehen eine lineare Erhöhung entsprechend der Erhöhung der Entgeltgruppe (EG) 15 des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) vor“, so Braegas – und fügt hinzu: Zudem sei eine Neufestsetzung der Vertragsbedingungen des Vorstandsvorsitzenden zum 1. Oktober 2013 ebenfalls auf Grundlage dieser Empfehlungen erfolgt.