Arnsberg. .

Die Umbauarbeiten am Kloster Wedinghausen gehen jetzt in die entscheidende Phase: Nachdem zuletzt erste Modernisierungen an der Lindenallee über die Bühne gingen (wir berichteten), stehen nun Arbeiten im Inneren des Kapitelhauses im Fokus. Diese sollen bereits im kommenden Jahr fertiggestellt werden.

Besucher des Erzbistums Paderborn sind in diesen Tagen längst keine Seltenheit mehr. Die Räume des Klosters Wedinghausen erfahren derzeit so viel Aufmerksamkeit wie lange nicht mehr. Immer wieder finden dort kleinere Delegationen aus Paderborn und der zuständigen Denkmalbehörde zusammen. Akribisch werden dann die Baupläne analysiert, Ideen eingebracht und wieder verworfen, lebhaft wird diskutiert und debattiert.

Mittels aufwendiger Renovierungen soll das Kloster Wedinghausen künftig in einem neuen Licht erscheinen. Dafür wird jedes Detail genauestens durchgeplant. Eine Schwierigkeit dabei: Sämtliche Arbeiten müssen denkmalgerecht umgesetzt werden. Sogar der Untergrund im Kapitelhaus wird derzeit fachmännisch untersucht. Unter anderem hat man dabei Rückstände von Fischgräten entdeckt.

Im Laufe des kommenden Jahres sollen die Renovierungen im Inneren abgeschlossen sein. Das Erzbistum hat zudem der Aufarbeitung der historischen Fenster, der Erneuerung des Schieferdachs und einem Neuanstrich der Fassade zugestimmt.

Nach Beendigung dieser Umbauarbeiten sollen Mitglieder der südamerikanischen Glaubensbewegung „Schalom“ dort einziehen. Es wäre der erste Standort der Bewegung in Deutschland. Propst Hubertus Böttcher zeigt sich trotz aller Risiken zuversichtlich: „Zugegeben, das Ganze ist schon so etwas wie ein Experiment. Aber wir glauben, dass wir damit Impulse ins gesamte Sauerland geben können.“ Dazu beitragen könne beispielsweise auch ein von der Kirche initiiertes Jugendcafé, so Böttcher.

Die Möglichkeit, die Baustelle zu besichtigen, besteht übrigens am morgigen Sonntag, 4. Oktober, nach dem historischen Grafenbegängnis, das bereits um 9.30 Uhr beginnt.

Info

In Sanierung und Umgestaltung des Klosters Wedinghausen investieren Erzbistum Paderborn und Laurentius-Gemeinde 2,5 Mio. Euro.

Der Gemeindeanteil liegt bei etwa 500.000 Euro.

Es handelt sich dabei um das größte Renovierungsvorhaben der ehemaligen Klosteranlage seit 200 Jahren.

Die historische Stätte soll so auch zum geistigen Zentrum werden.