Arnsberg/Sundern. .

Zu Beginn des neuen Schuljahres wurden in Arnsberg sieben sogenannte Auffangklassen eingerichtet. In Sundern sind es zwei gesonderte Lerngruppen. Hier werden jeweils vor allem schulpflichtige Flüchtlingskinder unterrichtet, um ihre sprachlichen Kenntnisse zum baldigen Besuch einer Regelklasse zu verbessern.

Zu den ersten Schulen, die diese internationalen Vorbereitungsklassen eingerichtet hatten, gehörte die Grundschule Mühlenberg. Inzwischen sind die Grundschulen Moosfelde, Müggenberg-Rusch und die Birkenpfadschule (im Grundschulverbund mit der Johannesschule) hinzugekommen. In den weiterführenden Schulen halten das Franz-Stock-Gymnasium, die Realschule Hüsten und die jetzt in das frühere Gebäude der Theodor-Heuss-Schule umgezogene Realschule Arnsberg die Auffangklassen vor.

Insgesamt sind 77 Kinder aus den verschiedensten Ländern dieser Welt für diese Klassen vorgesehen. „Diese Zahl wird sich aber noch erhöhen, da derzeit noch Beratungsgespräche durch das Kommunale Integrationszentrum (KI) des Hochsauerlandkreises durchgeführt werden“, so Jochen Krautstein vom Arnsberger Fachbereich Schule. Diese Behörde ist zuständig für die Zuweisung der Kinder an die einzelnen Schulen. Die Zahl in Sundern schwankt zwischen 10 und 15 und ändert sich fast täglich.

Übrigens sind in den Auffangklassen nicht nur Asylsuchende: In Einzelfällen können dort auch andere zugewanderte Kinder mit Sprachvorbereitungsbedarf dort unterrichtet worden.

Die Arnsberger Kreis-Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Anne Deimel, sieht in der Aufgabe der Beschulung der Flüchtlingskinder die große Herausforderung der kommenden Jahre. „Dafür brauchen wir dringend viele qualifizierte Lehrkräfte“, sagt sie. Einige Kollegen/-innen hätten zwar inzwischen Fortbildungen für Deutsch als Zweitsprache absolviert, doch grundsätzlich seien über das Studium nur die wenigsten Lehrer/-innen auf diese Aufgabe vorbereitet worden. „Da ist viel Engagement zu zeigen, vor dem ich große Hochachtung habe“, so Anne Deimel. Ziel der Auffangklassen müsse sein, die Kinder so schnell wie möglich in passende Regelklassen zu integrieren.

In Sundern gibt es zwei Vorbereitungsklassen für Flüchtlingskinder an der Marien-Grundschule und an der Hauptschule. An der Marienschule haben die Schüler schon gleich eine Stammklasse, in der sie zu gewissen Stunden zusammen mit anderen Kindern unterrichtet werden. An der Hauptschule werden alle gemeinsam unterrichtet, bis sie fähig sind, einen Regelunterricht zu erhalten. Einige Schüler gehen danach zur Realschule oder zum Gymnasium.