Hüsten/Hohenlimburg. .

Wenn Mitte August die neue Fußball-Spielzeit im Hochsauerland beginnt, spielt der SV Hüsten 09 in der Bezirksliga um Punkte. Doch das (vorerst) letzte Landesligaspiel der Grün-Weißen gegen den SV Hohenlimburg 10 zum Saisonfinale 2014/15 befindet sich auch dann noch in der „Nachspielzeit“. Im „Ballbesitz“ ist derzeit die Kreispolizeibehörde – die jedoch schon bald den – vielleicht finalen – Pass auf die Staatsanwaltschaft Arnsberg schlagen wird: Die entscheidet nämlich, ob überhaupt Anklage erhoben wird.

Aber der Reihe nach – und zunächst ein Zeitsprung:

Landesligaspiel am 14. Juni

Sonntag, 14. Juni: Die Partie des SV Hohenlimburg 1910 beim SV Hüsten 09 hat kaum begonnen, als vermummte Hohenlimburger Anhänger zunächst Bengalos auf der Tribüne zünden, um kurz darauf Rauchbomben hochgehen zu lassen. Der Hüstener Vorstand beruhigt die „Fans“ der Gäste, das Spiel wird fortgesetzt. Die herbeigerufene Polizei stellt vor Ort eine Tasche mit weiteren Leuchtraketen und Rauchbomben sicher.

Ein 27-jähriger Hagener gerät ins Visier der Ermittler . Und diese Ermittlungen dauern noch an. „Der Fall liegt noch bei uns, es stehen noch weitere Zeugenvernehmungen aus“, bestätigt Bianca Scheer auf Anfrage. Die Bengalos und Rauchbomben wurden zwecks „Bewertung“ zum Landeskriminalamt nach Düsseldorf geschickt, so die Sprecherin der Kreispolizeibehörde.

Der Gefährlichkeitsgrad dieser Pyrotechnik ist für das weitere Verfahren ebenso wichtig wie die Frage, ob eine konkrete Gefährdung anderer Zuschauer vorlag. Der Vorwurf „Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz“ steht jedenfalls weiter im Raum.

Sachbeschädigung

Nach Abschluss der Zeugenbefragungen geht das Verfahren an die zuständige Staatsanwaltschaft Arnsberg. „Die entscheidet dann, ob Anklage gegen den 27-Jährigen erhoben wird“, so Bianca Scheer. Möglich ist auch eine Einstellung des Verfahrens, eventuell gegen Zahlung eines Bußgeldes. Im Raum steht außerdem noch Sachbeschädigung, denn einige Sitze der Tribüne wurden beschädigt. Um Geld für die Reparatur einzuklagen, muss der SV 09 allerdings den zivilrechtlichen Weg gehen.