Langscheid/Sundern. .

Zwecks Vermarktung der Markuskirche in Langscheid möchte das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Sundern einen verlässlichen Partner einschalten.

„Wir wollen das aus der Hand geben“, erklärt Martin Vogt im Gespräch mit dieser Zeitung, „und haben darum schon erste Gespräche mit der Sparkasse Arnsberg/Sundern geführt.“ Das Geldinstitut soll den Markt sondieren und geeignete Interessenten finden; hoffen Pfarrer Vogt und die weiteren Mitglieder des Presbyteriums auf eine angemessene weitere Nutzung.

Bürogebäude oder Wohnhaus

Wünschenswert wäre es, wenn ein Investor den Umbau zum Bürogebäude oder Wohnhaus in Angriff nähme. „Die Verwendung als Begegnungszentrum oder Versammlungsort einer freikirchlichen Gemeinschaft ist ebenfalls denkbar“, so Martin Vogt, „auch das angrenzende Pfarrheim könnte mit einbezogen werden.“ Kirchenrechtliche Aspekte – und auch der Wille des Presbyteriums – schließen einige Szenarien von vornherein aus. Eine Disco oder eine Spielhalle z.B. wären ein absolutes „No Go“. Gelingt der Verkauf nicht, wäre ein Abriss die traurige Alternative.

Traurige Gesichter gab es bereits genug, als das vor 50 Jahren erbaute Gotteshaus am zweiten Juni-Sonntag offiziell entwidmet wurde.

„Einige Gemeindeglieder wollten sich diesen Abschiedsgottesdienst gar nicht zumuten“, erinnert sich Pfarrer Vogt. Andere Langscheider hingegen waren zwar betrübt, aber trotzdem mit dabei:

„Ich habe nun erlebt, wie eine Entwidmung abläuft. Ich habe diesen wichtigen Moment nicht verpasst“, so eine Konfirmanden­mutter, gebürtige Langscheiderin, die heute in Sundern wohnt. Auch ihren Sohn hatte sie mitgebracht, „damit er selbst erlebt, wie eine ­Kirche entwidmet wird.“ Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Gegenstände aus dem Altarraum in einer Prozession zum Auto trugen, habe sie das an eine Trauer­feier erinnert. Diese Zeichen für ­Gottes Gegenwart haben jetzt in der Lukaskirche ihren Platz.

Der Abschied von der Markuskirche ist übrigens kein Einzelfall: Im ev. Kirchenkreis Arnsberg ist das Langscheider Gotteshaus bereits die achte entwidmete Kirche.

Und „ein Abschied auf Raten“ deutete sich schon zuvor an:

Das Presbyterium hatte 2013 die Entscheidung forciert, um gegen das Finanzdefizit anzugehen. Damals kündigte außerdem Pfarrer Jochen Prunzel seinen Weggang an (wir berichteten). Der frühere Langscheider Seelsorger hat im Norden einen neuen Wirkungsbereich gesucht – und auch gefunden.

„Es geht ihm gut, er hat sich schon eingelebt“, freut sich Martin Vogt, und kündigt ein Wiedersehen an: Zur offiziellen Amtseinführung am Sonntag, 18. Juli, fährt ein Bus aus Sundern nach Friesoythe.