Arnsberg. .

„Es muss wachsen – und das tut es“, meint Peter Krämer zum Thema Integration bei der Freiwilligen Feuerwehr; und liefert gleich ein paar Zahlen dazu:

„Derzeit haben wir in der Einsatz-Abteilung etwa zehn bis zwölf Aktive mit Migrations-Hintergrund“, rechnet der Sprecher der Arnsberger Blauröcke vor; „und bei der Jugendfeuerwehr sind es 15 von 160 Nachwuchskräften – immerhin fast zehn Prozent“. Damit liegt die heimische Wehr deutlich über dem Landesdurchschnitt.

„Leuchtturm in Sachen Integration“

„Arnsberg ist in NRW, und wohl auch bundesweit, ein Leuchtturm in Sachen Integration“, lobt Jan Heinisch, Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in NRW. Keine Überraschung also, dass Thor­sten Klute, Integrations-Staatssekretär bei der Landesregierung, die Waldstadt auf seiner „Feuerwehrtour“ weit oben auf der Liste hatte.

Klute und Heinisch werben derzeit im ganzen Land mit der Kampagne „Feuerwehrsache“ für mehr ­Migrantinnen und Migranten in Reihen der freiwilligen Brandbekämpfer – und machten gestern im Feuerwehrmuseum „Brennpunkt“ Station, wo ein intensiver Gedankenaustausch mit zahlreichen Arnsberger Wehrleuten erfolgte. „Wir müssen uns ein Stück weit neu erfinden“, so Heinisch mit Blick auf die Feuerwehren im Land. Und vor Ort sei man schon seit Längerem auf dem Weg dorthin.

Genauer gesagt, seit Februar 2011, denn damals machte die Arnsberger Wehr den ersten Schritt auf ihre Mitbürger mit ausländischen Wurzeln zu – in etwa nach dem Motto: „Hallo, wir sind ihre Freiwillige Feuerwehr!“

Dieser Wille zum Dialog und die Bereitschaft, sich allen Gruppen der Gesellschaft zu präsentieren und zu öffnen, ist bis heute eine der vier Säulen des inzwischen bundesweit anerkannten Integrationsprojektes der Arnsberger Wehr.

„Weiterhin gehören dazu Sensibilisierung für das Thema in den eigenen Reihen, Transparenz in Sachen Funktionsweise einer freiwilligen Feuerwehr, Hinweise auf die Möglichkeit des eigenen persönlichen Engagements und gezielte Brandschutzaufklärung für Migranten“, erläutert Peter Krämer.

Ganz neu dabei ist ein sechs­köpfiges Übersetzerteam aus Reihen der Feuerwehrangehörigen, das Sprachprobleme jederzeit lösen kann und häufig auch mit zu Einsätzen ausrückt. Die perfekte Ergänzung zum bewährten, mehrsprachigen Einsatz-Wörterbuch. Wie erwähnt: Das Projekt wächst.