Neheim. .

Ein Gebäude im Wandel: Wo einst hunderte Menschen in der Neheimer Leuchtenfabrik Schröder arbeiten, zieht mehr und mehr Wohnen für den gehobenen Anspruch ein. Mit einer hohen einstelligen Millionen-Investition realisiert die GG ImmoExperts GmbH aus Solingen in dem alten Industriebau im Binnerfeld nach all den Vorinvestitionen in der Vergangenheit jetzt in einem zweiten Ausbauabschnitt 20 neue Loft-Wohneinheiten in der Größe von 87,5 bis 200 Quadratmeter.

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© WP Ted Jones

Unten in den alten Lagerhallen und Fabrikräumen wird gehämmert, gebohrt, gestemmt, abgerissen und wieder aufgebaut. Davon ist über den Dächern von Neheim nur wenig zu hören. Hier - auf den Dachterrassen des ehemaligen Fabrikgebäudes „in der Sohle“ - ist der Blick über die Stadt und ins Ruhrtal zu genießen. Palmen, Sitzgruppen und sogar ein Freiluft-Schlafzimmer sind vorhanden. „Das ist individuelles Wohnen im Loft-Zuschnitt“, sagt Geschäftsführer Max Göttling. Seit 1993 ist er mit seiner Familie Besitzer des ehemaligen Industrieareals.

Die Nutzung hat sich verändert. Einst die Leuchtenfabrik, dann der Gewerbeplatz Binnerpark. „Auslaufende Mietverträge mit emissionsträchtigen Gewerbe werden nicht verlängert“, sagt Göttling. Büroräume aber sollen bleiben. „Entscheidend ist die Verträglichkeit mit Wohnen“, so der Investor.

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Vor zwei Jahren begann im erhalten gebliebenen 10 000 Quadratmeter bietenden Kerngebäude von Schröder-Leuchten der Ausbau mit 16 Loft-Wohnungen. 14 Einheiten sind bereits bezogen. Nun wird das mittlere Geschoss hergerichtet.

Die Herausforderung bei der Umwandlung eines Industriegebäudes in moderne Wohnflächen ist groß: Energieeffizienz, Schall- und Brandschutz, Luftaustausch, Erschließung und die Schaffung guter Lichtverhältnisse sind Kernaufgaben. 600 Fenster wurden und werden ausgetauscht, die Dächer wurden zu Freiflächen und die Loft-Wohnungen der mittleren Etage sollen Balkone zu den verschiedenen Innenhöfen erhalten. Erschlossen wird alles durch optisch spannende, blitzblank geflieste und noble Flursysteme. Die Altlastensanierung fand bereits 1993 direkt nach dem Erwerb des Areals statt.

Industrieromantik? „Die alte Optik des Gebäudes soll nicht bleiben“, so Max Göttling. Das gäbe die Bausubstanz und die schon vielfach „geflickten“ ziegelsteingemauerten Fassaden nicht her. Treppen, Innenhöfe und Grundarchitektur lassen aber weiter einen Hauch Industriegeschichte durch den Bau wehen. Der optische Endausbau aller Außenflächen wird ohnehin erst stattfinden, wenn die Ausbaustufen abgeschlossen sind.

„Wir rechnen mit einer Gesamtbauzeit von zwei Jahren“, sagt Max Göttling, „das Ausbauende ist vermarktungsabhängig“. In die Vermarktung eingebunden ist die Volksbank Sauerland. „Hier ist Wohnen für den gehobenen Anspruch“, sagt Immobilien-Fachmann Dirk Schröter von der Volksbank, „für so etwas zieht man auch extra nach Neheim“. Investor Max Göttling sieht für diese Art von Wohnen einen Markt in Neheim. „Mit diesem Loft-Konzept sind wir hier konkurrenzlos“, sagt er.

Die fertigen Wohnungen sind verspielt und höchst modern. Emporen, Treppenaufstiege, viel Glas und höchster Wohnkomfort für die Zielgruppe. „Alle Wohnungen sind individuell“, sagt Max Göttling. Es gibt eine Basisplanung. „Beim Zuschnitt und dem Ausbau wird der Käufer aber mit seinen Ideen immer einbezogen“, erklärt Dirk Schröter. Jede Wohnung wird zum Unikat.