Altkreis. . Auf die neue Königsetappe der WP-Staffelwanderung „Rund um den Altkreis Brilon“ in der vergangenen Woche folgte am Donnerstag eine goldene Etappe. Es ging hoch zum Clemensberg, der dritthöchsten Erhebung Nordrhein-Westfalens.

Auf die neue Königsetappe der WP-Staffelwanderung „Rund um den Altkreis Brilon“ in der vergangenen Woche folgte am Donnerstag eine goldene Etappe - abgeleitet vom „Goldenen Oktober“, der mit blauem Himmel, strahlendem Sonnenschein und den bunten Laubwäldern für allerbeste Wanderbedingungen sorgte. Silber war auch mit im Spiel – 65 Wanderer und vier Hunde am Start sorgten gemeinsam mit der 5. Etappe für die bisher zweithöchste Beteiligung.

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Unter Führung der Wanderpaten Erwin Sauerwald, Heike Kunz und Klaus Kemper ging es von der Niedersfelder Schützenhalle am malerisch in der Morgensonne gelegenen Hillebachsee vorbei auf den Themenweg „Höher geht’s nicht“. Dieser Name war schweißtreibendes Programm, denn er verlangte den Teilnehmern direkt 300 steile Höhenmeter bis zum dritthöchsten Berg von NRW, dem Clemensberg, ab. Seit 1946 ziert diesen ein weithin sichtbares Gipfelkreuz direkt am Hildfelder Diabassteinbruch: Ein Niedersfelder Soldat hatte im 2. Weltkrieg gelobt, dieses Kreuz zu stiften, wenn er seine Heimat gesund wiedersehen würde.

Der ehemalige Förster Hubert Koch aus Niedersfeld fesselte die Wanderer dann auf seine unnachahmlich trockene Art mit Geschichten über die heute rund 74 Hektar umfassende Hochheide, die ihr größtes Ausmaß vor rund 200 Jahren durch die jahrhundertelange Rodung der damals sauerlandtypischen Buchenwälder hatte.

„Wälder gehen den Menschen voraus, Wüsten folgen ihm“, fasste Koch den Werdegang der Heide zusammen, die heute mit viel Aufwand in ihrem jetzigen Erscheinungsbild erhalten wird. Angeblich müssen die Niedersfelder jeden Tag Beeren von der Heide essen - für deren gesunde Wirkung ist Hubert Koch das beste Beispiel: Zu seinem 80. Geburtstag in der vorigen Woche brachte ihm die Wanderschar ein spontanes Ständchen. WP-Staffelwanderungs-Kulturbeauftragter Friedrich Joch bereicherte die Tour wiederum mit zwei Gedichten.

Vom Streitholz zum Toten Mann

Ein Stückchen weiter entspringt die Hoppecke und fließt dann direkt entlang der Grenze zwischen Waldeck und Westfalen Richtung Diemel. Diese Grenze trennt angeblich schon seit Jahrhunderten nicht nur die Bundesländer, sondern auch deren Heiratswillige, wie Hubert Koch unter Gelächter berichtete.

Am „Streitholz“ lagen sich früher regelmäßig die hessischen und westfälischen Grenzpatrouillen in den Haaren, die WP-Wanderer stärkten sich jedoch ausnahmslos friedlich an den von der Bäckerei Isken gesponserten Teilchen. Auch zum nächsten Halt, dem Meilerplatz am „Toten Mann“, gab es ein Döneken, dieses Mal von Peter Börner aus Küstelberg: Hier soll ein Köhler in seinen Meiler eingebrochen sein - inwieweit Alkohol und/oder seine Köhlerfrau beteiligt waren, ist nicht abschließend überliefert. Börners Schlussworte „Ab jetzt sind es dann noch genau 14 Kilometer“ wurde bei jeder seiner weiteren Erklärungen wie z.B. zum Fliegerdenkmal oder zur Marktlinde zum geflügelten Wort der gesamten Etappe bis zum fröhlichen Ausklang an der Schlossberg-Hütte, an der die beiden WP-Mitarbeiter spontan ihre Kellner-Qualitäten bewiesen.

Die 14. Etappe (mit mehr als 14 km) startet Samstag, 11. Oktober, um 9.30 Uhr in Küstelberg an der Marktlinde nahe der Schützenhalle und führt nach Düdinghausen.