Altkreis. . Vor fast 1250 Jahren fiel Karl der Große in Obermarsberg ein, am Mittwoch eroberten 52 Teilnehmer der WP-Staffelwanderung „Rund um den Altkreis Brilon“ das Städtchen, das zu den ältesten besiedelten Orten im Sauerland zählt. Aber im Gegensatz zu Karl dem Großen kamen sie alle inklusive Hund Frieda in friedlicher Absicht.

Vor fast 1250 Jahren fiel Karl der Große in Obermarsberg ein, am Mittwoch eroberten 52 Teilnehmer der WP-Staffelwanderung „Rund um den Altkreis Brilon“ das Städtchen, das zu den ältesten besiedelten Orten im Sauerland zählt. Aber im Gegensatz zu Karl dem Großen kamen sie alle inklusive Hund Frieda in friedlicher Absicht.

Bevor sich die Wanderer der neunten Etappe unter der Leitung von Wanderpate Karl-Rudolf Böttcher an den steilen Aufstieg nach Obermarsberg machten, waren sie bereits durch die Marsberger In-nenstadt entlang der zahlreichen Stolpersteine für die ehemaligen jüdischen Mitbürger und dem Ge-schichtsbrunnen, der vor der Mar-kus-Kirche die wechselvolle Ge-schichte von Marsberg zeigt, zum Besucherbergwerk „Kilianstollen“ gelaufen. Dort nahm sich Gerd Rosenkranz trotz seines 44. Hochzeitstages die Zeit, ihnen einen Überblick über die hiesige Bergbaugeschichte zu geben. So wurde bei Marsberg eine der ältesten Erzgewinnungs- und Verhüttungsstätten Europas gefunden, die vermutlich schon aus dem 5. bis 6. Jahrhundert stammt.

Lautstarke Begrüßung

Dass Angreifer es seinerzeit nicht ganz leicht hatten, in Obermarsberg einzufallen, wurde den Wanderern beim anschließenden schweißtreibenden Anstieg vorbei an Abraumhalden, einem attraktiven Bogenschießgelände und dem noch gut erhaltenen jüdischen Friedhof schnell klar. Oben am Wasserturm, einem von sieben ehemaligen Wehrtürmen, in dem früher das Brauchwasser rund 115 Meter aus Niedermarsberg hochgepumpt werden musste, wurden sie dann aber mit wunderschönen Weitsichten, einer lautstarken Begrüßung aus einer Kanone der Historischen Schützen und wissenswerten Informationen zu den vielen Sehenswürdigkeiten in Obermarsberg belohnt.

Die 9. Etappe in Kürze

Die Strecke von Niedermarsberg über Obermarsberg vorbei an Leitmar nach Borntosten ist nicht als Wanderweg ausgezeichnet, anhand von Karten oder Schildern aber gut zu finden.

Die beiden nächsten Etappen starten am Samstag, 13. September, um 10 Uhr ab Borntosten sowie am Donnerstag, 18. September, ebenfalls um 10 Uhr ab Helminghausen.

Die schönsten Fotos dieser Etappe finden Sie im Internet auf unserer Internetseite www.westfalenpost.de/winterberg.

Eine Herde Rinder bestaunte die Wandergruppe, ließ sie aber unbehelligt quer über ihre Weide entlang der „Sieben Fußfälle“, einem über 300 Jahre alten Kreuzweg auf dem Kalvarienweg, in Richtung Galgenberg und „Steppel“ ziehen. Einem ehemaligen Stapelplatz am historischen Frankfurter Transportweg nach Bremen. Über den „Schwarzen Berg“ ging es dann durch Mais- und Getreidefelder sowie über einen herrlichen Laubwald nach Leitmar, wo der dortige Förderverein bereits mit einer leckeren Gyrossuppe wartete. Als Nachtisch gab´s gekl.... Obst von den vielen Pflaumen-, Mirabellen- und Apfelbäumen unterwegs. Die Borntostener rund um Ortsbürgermeister Andreas Frese hatten außerdem eine Dorfführung und eine Kaffeetafel vorbereitet.

Am Rande aufgeschnappt:

In puncto weiteste Anfahrt wurde Friedrich Joch, der zu fast jeder Etappe aus Essen anreist,dieses Mal übertrumpft: Christian, Helga und Bernhard Hajduk aus Ulm nutzten einen Kurzurlaub in Marsberg, um die Umgebung gemeinsam mit der WP auf Schusters Rappen zu erkunden. Und noch einen weiteren Hochzeitstag gab es zu feiern. Helmut Stohldreier aus Niedermarsberg weiß den Grund, warum er seiner aus Obermarsberg stammenden Frau Cordula bereits seit 43 Jahren die Treue hält: „Wenn sich einer vom steilen Weg nach Obermarsberg nicht abschrecken lässt, um sein Mädchen zu sehen, dann muss es wahre Liebe sein!“