Das ging kurz und schmerzlos. 4 gegen 1. Nun gibt es also im Rat Brilon eine ganz große Opposition der Kleinen. Koalition kann man ja nicht sagen, denn eine verbriefte und verlässliche Bindung lehnen die Beteiligten dieses Zweckbündnisses ja ausdrücklich ab: Dem Bürger versprochen, wird nicht gebrochen.
Erinnern wir uns: Da legt die CDU ein blitzsauberes Kommunalwahlergebnis hin, hängt mit rund 11 Prozent Vorsprung die SPD ab, gewinnt die Hälfte der Ratsmandate. Und es nützt ihr wenig. Zumindest strategisch.
Die CDU erhält in den mit 23 Rats mitgliedern und sachkundigen Bürgern besetzten Fachausschüssen aufgrund des Auszählverfahrens zwar eine Ein-Stimmen-Mehrheit. Aber in den beiden wichtigsten Gremien, dem jeweils 16-köpfigen Bau- und Planungsausschuss sowie dem Haupt- und Finanzausschuss, steht es pari. Und im Hauptausschuss sowie im Rat darf bekanntlich auch der Bürgermeister mit seiner Stimme eingreifen, Zünglein an der Waage spielen und alle Beschlussempfehlungen der Vorinstanzen kassieren. Dr. Bartsch dürfte deshalb trotz seines Bekenntnisses, als Bürgermeister für alle da zu sein, vieles durch die Parteibrille sehen und sehen müssen.