Brilon. . 47 Prozent sind mit ihrer Einkaufsstadt Brilon zufrieden. Das ergab eine Passantenbefragung durch Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Brilon (Klasse HHA, Höhere Handelsschule für Abiturienten) in der Briloner Innenstadt.

Im Oktober und November 2013 führten Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Brilon (Klasse HHA, Höhere Handelsschule für Abiturienten) eine Passantenbefragung zum Thema Einzelhandel in Brilon durch. 484 Briloner und Besucher der Stadt beantworteten in der Fußgängerzone, am Marktplatz und an den Arkaden die Fragen der Schüler. Wir sprachen mit Brilons Wirtschaftsförderer Oliver Dülme über die Ergebnisse.

Frage: Was sind die wichtigsten Erkenntnisse, die Sie aus der Erhebung gewonnen haben?

Oliver Dülme: Zunächst haben die meisten Befragten angegeben, mit Brilon als Einkaufsstadt zufrieden zu sein. Lediglich 7 % beantworten diese Frage mit „mangelhaft“ bzw. 19 % mit „ausreichend“. Demgegenüber stehen 47 %, die mit „befriedigend“, 24 % mit „gut“ und 1 % mit „sehr gut“ geantwortet haben. Dennoch wird natürlich auch in den benachbarten größeren Städten bzw. den Ballungszentren eingekauft. Viele Menschen haben aber angegeben, dass sie Waren, die sie in anderen Städten oder im Internet einkaufen, gerne in Brilon einkaufen würden, wenn man diese hier bekommen würde.

Also ist es attraktiver, in den größeren Städten oder im Internet einzukaufen? Was fehlt im Briloner Warensortiment?

Anscheinend ist dies so. Natürlich gibt es z.B. in Paderborn oder Dortmund eine ganz andere Auswahl, das steht außer Frage. Trotzdem bekommt man viele Marken auch in Brilon. Ich denke, dies ist oftmals nicht richtig bekannt. Dennoch ist sehr auffällig, dass vor allem Textilien und Schuhe in anderen Städten bzw. dem Internet gekauft werden. Hier spielt sicherlich auch die Tatsache eine Rolle, dass die Menschen beim Einkaufen mal eine andere Stadt sehen möchten, oder einfach aus Bequemlichkeit im Internet einkaufen.

Was sind die wichtigsten Vor- und Nachteile Brilons als Einkaufsstadt?

Zu den am meisten genannten Vorteilen gehört alles, was man unter „Ambiente“ zusammenfassen kann. Dazu gehört das historische Stadtbild und die zumeist kleinen, inhabergeführten Geschäfte mit ihrem hervorragenden Service oder die zentrale, kompakte Lage der Geschäfte. Die Nachteile habe ich zum Teil schon angesprochen. Die Auswahl bzw. das Angebot wird allgemein bemängelt, aber z.B. auch die Topographie, die wir aber nicht ändern können.

Wie kommt der verkaufsoffene Sonntag an?

Die verkaufsoffenen Sonntage sowie spezielle Events wie der „Autosalon“ oder „Brilon bei Nacht“ sind durchweg Erfolgsgeschichten. Die Stadt ist immer voll mit Besuchern und fast drei Viertel der Befragten bestätigen, dass sie gerne diese Events besuchen. Aber kaufen die Besucher auch etwas ein oder wird nur gebummelt und geschaut? Hier hat die Umfrage ergeben, dass vor allem bei „Brilon blüht auf“ und „Brilon bei Nacht“ eingekauft wird. Wohingegen bei der Kirmes und noch deutlicher beim Autosalon das Event an sich im Vordergrund steht. Auch wichtig ist, dass bei allen Veranstaltungen die Gastronomie profitiert, da viele Besucher extra wegen eines Gastronomiebesuches in die Stadt kommen.

Wie werden die Arkaden angenommen? Kommen Kunden aus den Arkaden auch in die Innenstadt?

Wenn man die oftmals gut gefüllten Parkplätze an den Arkaden sieht, muss man davon ausgehen, dass viele Menschen hier ihre Einkäufe erledigen. Ob in absoluten Zahlen mehr Besucher in der Innenstadt sind oder an den Arkaden können wir nach der Umfrage nicht sagen. Was wir aber sagen können ist, dass mehr Besucher der Arkaden später auch in die Innenstadt möchten als andersherum.

Wie reizvoll ist es, in Brilon ein Ladenlokal zu eröffnen?

Ich denke, die Umfrage hat eindeutig bewiesen, dass die Briloner gerne noch mehr Waren als bisher in Brilon einkaufen würden. Das heißt, es gibt Potenzial für neue Ladenlokale, vor allem im Bereich Textilien und Schuhe.