Oberschledorn/Altkreis. . Die Zahl der Nachwuchskräfte bei der Feuerwehr im HSK geht stark zurück. Das gilt auch für die Stadt Olsberg. Ansonsten trotzt der Altkreis Brilon diesem Trend. Noch!
Am Rande des Stadtfeuerwehrtages in Oberschledorn äußerte der stellvertretende Kreisbrandmeister Uwe Schwarz aus Olsberg gegenüber unserer Zeitung seine Sorge darüber, dass es mittlerweile aufgrund des demografischen Wandels und der schulischen Belastungen spürbar weniger Nachwuchskräfte in den Jugendfeuerwehren gebe. Auch die Novelle des Landesentwicklungsplans, wonach Orte unter 2000 Einwohnern keine Förderung mehr erfahren sollen, trage mit zum Mitgliederschwund in den Löschgruppen bei.
Investition in Zukunft-
Rund die Hälfte der jungen Feuerwehrleute würden vor der Übernahme in die Löschgruppen abspringen. Vor allem die Städte Olsberg und Meschede seien von dieser Entwicklung betroffen. Aber die Ausbildung in den Jugendfeuerwehren sei dennoch eine gute Investition in die Zukunft, weil die Jugendlichen dort wichtige soziale Fähigkeiten erwerben könnten.
Derzeit gibt es laut Schwarz in den zwölf Städten und Gemeinden des HSK 4500 Feuerwehrkameraden und 1200 Jungfeuerwehrleute, die sich bis auf 37 Berufsfeuerwehrmänner in Arnsberg alle ausschließlich ehrenamtlich einsetzen.
Quereinsteiger über 40
Auf die Frage, mit welchen Kon-zepten dem Mitglieder-Rückgang entgegengewirkt werden könne, berichtete Schwarz, dass es bereits einige Quereinsteiger über 40 Jahre gebe, die eine Ausbildung bei der Feuerwehr angefangen hätten. Derzeit werde auch über Kinderfeuerwehrgruppen nachgedacht, um den Nachwuchs noch nachhaltiger zu binden. Weiter sollen Frauen angesprochen werden, die tagsüber zu Hause sind. Menschen mit Migrationshintergrund seien ebenfalls eine potentielle Zielgruppe für die Freiwilligen Feuerwehren. In Meschede und Arnsberg gebe es hier schon erste Erfolge, im oberen Sauerland wie dem Altkreis Brilon sei die Bereitschaft der Migranten jedoch aus Mentalitätsgründen eher schleppend, da z.B. die Feuerwehr in den Ostblockländern militärisch geregelt worden sei. Im Islam sei das Ansehen von Feuerwehrleuten im Gegensatz zu westlichen Kulturen sehr schlecht, daher hätten Menschen aus den jeweiligen Ländern oft nicht den Zugang-zur Mitarbeit in der Feuerwehr.
Im HSK-Vergleich ist die Stadt Medebach dagegen mit einem Löschzug und sieben Löschgrup-pen laut Stadtbrandinspektor Her-bert Kordes noch überdurch-schnittlich gut aufgestellt. Nur ein Dorf habe in den letzten Jahren seine eigene Löschgruppe aufgeben müssen und werde jetzt von den Nachbarfeuerwehren mitversorgt. Auch hier sei der demografische Wandel zwar zu spüren, aber es gebe noch genug Interessenten für die Jugendfeuerwehren, die ortsübergreifend in drei Ausbildungsgruppen zusammengefasst worden seien.