Brilon. . Auf die Briloner kommen große Aufgaben und vor allem Ausgaben zu: Die Propsteikirche muss dringend saniert werden. Aber auch an anderen Gebäuden muss etwas getan werden. Das war ein Thema beim kirchlichen Neujahrsfest.

Es ist der größte Hingucker in Brilon - und vor allem einer schaut mit großer Sorge darauf: Die Schäden an der Propsteikirche beschäftigen Propst Dr. Reinhard Richter sehr. Die Rathausseite des maroden Daches muss dringend neu gedeckt werden. Und der Turm mit Haube muss ebenfalls umfassend renoviert werden. „Das Großprojekt wird uns die nächsten Jahrzehnte beschäftigen“, so Richter.

Schlechter Zustand

Sorgen bereiten nicht nur der bauliche Zustand der Propsteikirche - auch der Kindergarten, das Mütterheim, das Dach der Gudenhagener Kirchen und das Briloner Pfarrzentrum werden künftig Arbeit und auch Geld erfordern. „Der Kirchenvorstand ist sicher von manchen sich nun zeigenden Problemen überrascht“, sagte der Propst in seiner Ansprache während des kirchliche Neujahrsfestes und Patronatsfestes des Heiligen Andreas. „Angesichts der Finanzlage bleiben die Sorgen um die Baulichkeiten übergroß.“ Nun muss die Finanzierung geklärt werden. „Die fetten Jahre scheinen vorbei zu sein, wir leben fortan vom Eingemachten.“

Trotz all der Probleme solle die Seelsorge nicht aus den Augen verloren werden. Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Propsteikirche und einem Empfang im Pfarrzentrum beging der Pastoralverbund Brilon das kirchliche Neujahrsfest und das Patronatsfest des Heiligen Andreas.

Das sei eine gute Gelegenheit für die Vertreter aller Kirchengemeinden sowie auch der Vereine und Institutionen und örtlichen Gremien sich ein wenig näher kennen zu lernen, so der Propst.

Dank für Ehrenamt

Der Dank von Bürgermeister Franz Schrewe galt allen, die ein Ehrenamt bekleiden, denn solche Leute zeigten Eigeninitiative und Solidarität. Das sei in der heutigen Zeit nötiger denn je, wo Kirchen und Politik quasi aufeinander angewiesen seien. Hier nannte Schrewe insbesondere die Kindergärten, wo die Kirche mitunter auch die Aufgaben übernehme, die sonst von den Kommunen geschultert werden müssten. Ein solches Engagement sei nicht hoch genug einzuschätzen. Außerdem sprach Schrewe das gute Miteinander der Stadt nicht nur zu den evangelischen Mitbürgern, sondern auch zu anderen Religionsgemeinschaften an und verwies auf den Bau der kleinen Moschee an der Oberen Mauer. Schrewe: „Da ist alles problemlos abgelaufen, es hat keinerlei Ärger gegeben.“

Das Verhältnis zur katholischen Kirchengemeinde sei in Ordnung, so der evangelische Pfarrer Rainer Müller, der zum Zeichen der Freundschaft Propst Richter ein kleines Büchlein überreichte.