Winterberg. . Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird die Wintersport-Arena Sauerland (WSA) die 100-Millionen-Euro-Marke knacken. 87 Millionen Euro haben die Wintersport-Unternehmer in den vergangenen zehn Jahren bereits investiert. Am Montag wurde bei der Mitgliederversammlung Bilanz gezogen. Diese Zeitung sprach mit dem WSA-Vorsitzenden Michael Beckmann u.a. über Zahlen, Ziele und neue Projekte.
Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird die Wintersport-Arena Sauerland (WSA) die 100-Millionen-Euro-Marke knacken. 87 Millionen Euro haben die Wintersport-Unternehmer in den vergangenen zehn Jahren bereits investiert. Am Montag wurde bei der Mitgliederversammlung Bilanz gezogen. Diese Zeitung sprach mit dem WSA-Vorsitzenden Michael Beckmann u.a. über Zahlen, Ziele und neue Projekte.
Westfalenpost: Zehn Jahre Wintersport-Arena Sauerland - wie sieht ihre Bilanz aus?
Beckmann: Die Bilanz kann sich wirklich sehen lassen. Wir haben es in den zehn Jahren geschafft, die Wintersport-Arena qualitativ hervorragend aufzustellen. Angefangen mit dem Masterplan 1.0 im Jahr 2002, verbunden damals mit dem öffentlichen Startkapital des Landes in Höhe von 4,3 Millionen Euro für die Beschneiungsanlagen in den Skigebieten, und der Gründung der Arena im Jahr 2003, haben die privaten Investoren stolze 87 Millionen Euro in den Jahren darauf in die Hand genommen, um die Wintersport-Arena nicht nur im Wintertourismus zu etablieren, sondern über die Grenzen Deutschlands hinaus zu einer bekannten Marke zu entwickeln.
Haben Sie die Anfang 2002 gesteckten Ziele alle erreicht?
Eindeutig ja, wir haben nach zehn Jahren deutlich mehr Schneesicherheit, mehr Saisontage, eine deutlich höhere Qualität für die Wintersportler sowohl auf der Piste als auch in der Infrastruktur insgesamt und auch die heimische Wirtschaft insgesamt profitiert vom florierenden Wintersport-Tourismus.
Können Sie dies mit einigen, konkreten Zahlen hinterlegen?
Natürlich, in den 90er Jahren lag die Summe der Betriebstage bei unter 50 Tagen pro Saison, heute sind es in den beschneiten Gebieten im Schnitt 100 Tage. Aus zwei Sesselliften sind 14 und eine Gondelbahn geworden, aus vereinzelten Schnee-Erzeugern wurden 380, aus fünf Flutlichthängen 38. Die Zahl der Winterurlauber in der Region ist bis auf eine Million pro Saison gestiegen, der Wintersport-Bruttoumsatz beträgt inzwischen 142 Millionen Euro im Jahr. Zehn Jahre WSA bedeutet also aktive Wirtschaftsförderung, insgesamt 1700 Vollzeitstellen hängen vom Wintertourismus ab. Wir können zudem feststellen, dass jeder Ort im Gebiet der WSA von der positiven Entwicklung insbesondere bei den Übernachtungszahlen profitiert.
Welchen Stellenwert hat die WSA mittlerweile im Vergleich zu anderen Skigebieten in Deutschland?
Ich denke, wir werden mittlerweile ernst genommen und sehr intensiv wahrgenommen. Von den bundesweit 50 Millionen Euro Gesamtinvestitionen in den Skigebieten 2013 stemmt die WSA alleine 15 Millionen Euro, bei der Zertifizierung von Skiverleihern und Skischulen sind wir Vorreiter. Auch unser Marketing und das Internetportal sind wie unser Ticketsystem absolut konkurrenzfähig. Besonders positiv bei der Entwicklung ist, dass wir bei aller Konkurrenz innerhalb der WSA und auch in der Kommunikation mit den kommunalen Vertretern eine faire Gesprächsbasis erarbeitet haben.
Ein Blick in die Zukunft. Was verbirgt sich hinter dem neuen Masterplan 2.0?
Dieser Masterplan ist gerade in Arbeit und in der Abstimmungsphase mit den Wintersport-Unternehmern der WSA. Bei diesem Projekt geht es in erster Linie um die Bereiche Angebots- und Produktentwicklung, Infrastruktur, Verkehr sowie Klima- und Naturschutz. Konkrete Beispiele sind die Stärkung der kleinen Skigebiete unter anderem über Kooperationen und Verbundsysteme sowie Entwicklung neuer Angebote im Schulbereich. Es geht nicht um die Ausweisung neuer Pisten, sondern unter anderem um Lifte, Schneesicherheit und Gastronomie, um die Stärkung des ÖPNV und der Skibus-Angebote in Bezug auf den Anreise-Komfort und beim Thema Klima- und Naturschutz bei allen Investitionen darum, eine langfristige Perspektive zu erarbeiten, schließlich wissen wir um den Wert unserer Natur und wollen nicht an diesem Ast sägen.
Streben Sie mit dem Masterplan 2.0 auch wieder eine öffentliche Förderung an?
Wenn die Abstimmungsgespräch mit den Unternehmern gelaufen sind und wir ein konkretes Maßnahmepaket haben, dann werden wir den Plan in Düsseldorf vorstellen. Ich denke, im ersten Halbjahr 2014 könnte es soweit sein.
Das Gespräch mit Michael Beckmann führte Ralf Hermann.