Brilon. (sf) Die Brilon Wirtschaft und Tourismus GmbH (BWT) kann für 2008 mehr als 160 000 Übernachtungen verzeichnen. Das sind Insgesamt 3,7 Prozent mehr als im Kyrill geschädigten Vorjahr. Sogar auf 260 000 Übernachtungen kommt Geschäftsführer Wilfried Stockbrand, zählt er die Betriebe unter neun

„Es wird ein schwieriges Jahr”, sagt Stockebrand. Für einen typischen Dritt- und Vierturlaubsort wie die Waldstadt könnten Sparzwänge der Bürger negative Folgen haben. Oder aber positive: Angesichts der Krise machen mehr Deutsche (kürzeren) Urlaub in eigenen Gefilden.

Hinter den Zahlen für 2008 stehen interessante Entwicklungen. So sind 9,8 Prozent mehr Personen angekommen, die aber kürzer bleiben. Dennoch liegt die Aufenthaltsdauer in Brilon bei durchschnittlich vier Tagen. Das spricht gegen die allgemeine Annahme, es kämen mehr Geschäftsreisende als Touristen.

Die Jugendherberge stagniert bei den Übernachtungen. Nicht, weil sie schlecht ausgelastet wäre. Die Klassen werden einfach kleiner, die frühere Menge kann mit den Schülerzahlen nicht mehr erreicht werden (WP berichtete). „Noch dazu bleiben die Schüler auch kürzer”, sagt Stockebrand. Im Kriegsblindenheim ist ein Teil der Bewohner nun dauerhaft untergebracht, was zu weiteren Abstrichen bei den Übernachtungen führt.

Camping und Ferienpark in Brilon, März 2009, das terrassenartig angelegte Gelände mit zentralem Gebäude und den ersten vier Mobilheimen kann man schon sehen. Derzeit ist aber nicht viel los, zu matschig ist das Gelände. Fotos: Funke, Sonja
Camping und Ferienpark in Brilon, März 2009, das terrassenartig angelegte Gelände mit zentralem Gebäude und den ersten vier Mobilheimen kann man schon sehen. Derzeit ist aber nicht viel los, zu matschig ist das Gelände. Fotos: Funke, Sonja © WP

Dieses Jahr wird für die Waldstadt spannend, weil voraussichtlich ab Mai/Juni mit Eröffnung des Camping und Freizeitparks eine ganz neue Gästeklientel angesprochen wird: „Für die Übernachtungszahlen sind vor allem die Besucher interessant, die sich für ein, zwei Ferienwochen einmieten”, sagt Rüdiger Strenger, Tourismus-Direktor. Die Briloner Schützen hätten ihre Planungen zum „Wohnmobil-Hafen” im Schützenpark zurückgezogen, um dem Campingpark nicht in die Quere zu kommen, ergänzt Stockebrand.

Auch größere Gruppen, etwa Tagungsgäste oder Busreisende, können in der Waldstadt jetzt im Fall der Fälle gemeinsam untergebracht werden, weil der Sozialverband Deutschland (SoVD) am Kurpark einen Teil seiner 150 Zimmer neuerdings zur Verfügung stellen darf.

Als Besuchermagnet ist der Weg bzw. die Bewegung das Ziel. Alle Vereine und Institutionen haben zugesagt, den zweiten „Wanderherbst” mitzugestalten, der dieses Mal in den Herbstferien (voraussichtlich in der zweiten Woche) stattfinden soll. Weiter ist der 49 Kilometer lange „Kammweg” dank Landesmitteln nach Kyrill wieder hergerichtet - und zwar „naturbelassen, wo ein Grasweg war musste auch einer bleiben”, betont Stockebrand.

Natürlich locken auch die vielen Verstaltungen - von der Kür der Waldfee bis zu Brilon Open Air (Musiksommer). Zwei Fanartikel rund um die Waldstadt gibt's ganz frisch: In der BWT kann man sich Brilon-Anstecker sichern oder Schnadeesel Huberta als Plüsch-Schlüsselanhänger erstehen - „jetzt auch mit vier Beinen statt zwei”, schmunzelt Stockebrand. Frisch gedruckt sind der Gästeführer mit vielen wichtigen Angaben zu Brilon, der Altstadt-Rundgang, die Rothaarsteiglauf-Broschüre. Und in Kürze soll es Flyer rund um das DSV-aktiv-Zentrum Nordic Walking und Langlauf geben, das gerade fertig erschlossen wurde.