Brilon..
Bei einem Schlaganfall kommt es auf jede Minute an. Die richtige Diagnose und Behandlung in den ersten Stunden nach dem Anfall kann entscheiden, ob der Patient schwere bleibende Schäden davonträgt oder glimpflich davonkommt.
Aus diesem Grund wurde das seit vier Jahren bestehende neurologische telemedizinische Netzwerk im Maria-Hilf.Krankenhaus jetzt weiter ausgebaut: Das Städtische Krankenhaus kooperiert ab sofort eng mit dem Neurologischen Zentrum des Universitätsklinikums Jena, einem der wichtigsten Hochleistungsmedizin-Standorte für Schlaganfallpatienten in Deutschland.
Auf Einladung der Geschäftsführung und des Briloner Projektleiters Reimund Siebers, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin ist, überzeugten sich jetzt Professor Dr. med. Otto W. Witte und Oberarzt Dr. med. Albrecht Günther von der Hans-Berger-Klinik für Neurologie der Uni-Klinik Jena von der Leistungsstruktur des Briloner Hauses.
Gemeinsam mit den Chefärzten Dr. med. Heinrich Kerkhoff (Innere) und Dr. med. Johannes Richter (Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie), wurde die neurologische Zusammenarbeit und der Anschluss an das „Neurovaskuläre Netzwerk“ in Jena offiziell besiegelt. Das teilte das Krankenhaus mit.
Praktiziert wird die Zusammenarbeit in der Akut-Versorgung von Schlaganfallpatienten per Videokonferenz: Mehrere Ärzte untersuchen ohne Zeitverlust so einen Patienten gemeinsam „online“. Sie besprechen seine Untersuchungsbefunde wie z.B. Computertomographie oder MRT, stimmen sich über mögliche Therapien ab und leiten diese ein - bis hin zur mögliche Lyseindikation (medikamentöse Auflösung eines Blutgerinnsels im Gehirn).
Die neurologischen Fachärzte in der überregionalen sog. „Stroke Unit“ in Jena können zu jeder Tages- und Nachtzeit zu einer neurologischen Untersuchung zugeschaltet werden, wenn in Brilon ein Patient mit Verdacht auf Schlaganfall eingeliefert wird.
Schlaganfallpatienten profitieren von der besseren und frühzeitigeren fachneurologischen Untersuchung, weil diese ausschlaggebend zur Gefährdungseinschätzung, Behandlung von Komplikationen und zur ursächlichen Einordnung des Schlaganfalls ist. Ebenso nutzen die Briloner Ärzte die neue Kooperation auch bei weiteren neurologische Erkrankungen, z.B. zum Einholen einer zweiten Meinung.
„Die Telemedizin ist dazu eine sehr hilfreiche Ergänzung,“ so Chefarzt Dr. med. Kerhoff. „Auf diese Weise kann Vernetzung Leben retten.“
Infos: www.krankenhaus-brilon.de