Brilon. .

Es tut sich etwas in Sachen Moschee: Kommenden Montag will Architekt Kadir Balim die letzten Unterlagen über die geprüfte Statik bei der Stadt Brilon einreichen und die Baustelle in der Nikolaistraße anmelden. Dann kann der Abriss des Gebäudeteils, der vor einem Jahr bei einem Brand zerstört wurde, am kommenden Donnerstag oder Freitag beginnen. „Wir freuen uns alle, dass es endlich losgeht“, sagt Mustafa Yücel, Vorsitzender des Islamischen Kulturvereins in Brilon.

Gebetsraum seit Brand unbenutzbar

Der Brandschutz und die Stellplätze hatten die Baugenehmigungen leicht verzögert. In zwei Wochen, schätzt Architekt Balim vorsichtig, könnte dann der Rohbau beginnen. Auf diesen Moment wartet der Islamische Kulturverein seit Monaten. Seit dem Brand am 9. Mai 2012 konnte der Gebetsraum nicht mehr genutzt werden - und in den kleinen Nebenraum passt nur rund ein Viertel der 90-köpfigen Gemeinde.

Nun geht es an die Auftragsvergabe: Dabei sollen heimische Firmen zum Zuge kommen. An den Abbrucharbeiten sind zwei Firmen aus dem Altkreis interessiert - ebenso wie für den Rohbau-Auftrag. „Die Verträge sind noch nicht abgeschlossen, aber die Kapazitäten bei den möglichen Firmen sieht gut aus“, sagt Kadir Balim.

Spannend gestaltet sich das Kuppeldach der neuen Moschee: Der Unterbau wird eine Leimbinder-Konstruktion sein. Diese Binder müssen passend gebogen sein - das könnte der Grund sein, warum bislang nur nur eine heimische Dachdecker-Firma ein Angebot abgegeben hat.

„Sie müssten sonst ihre ganze Produktionsanlage für diese Binder umstellen.“ Das Dach wird teuer - vor allem, weil dort eine Kupferabdeckung geplant ist, die im Laufe der Zeit einen Grünton erhält.

Von der Versicherung hat der islamische Kulturverein 400.000 Euro erhalten. Die neue Moschee wird aber rund 600.000 Euro kosten - der fehlende Betrag soll über Spendengelder zusammenkommen.

Organisation wichtig

Der Vereinsvorstand hat in den vergangenen Wochen Druck von der islamischen Gemeinde bekommen, endlich anzufangen. „Aber wir fangen lieber etwas später an und sind so besser organisiert. Ich kenne Moscheen, da wird seit sechs oder sieben Jahren gebaut“, so der Architekt. So lange soll es in Brilon aber definitiv nicht dauern: „Es ist unser Wunsch, noch in diesem Jahr fertig zu werden.“

Wichtig sei, den Rohbau mit Dach, Fenstern und Türen abzudichten. „Den Innenausbau und die Ausstattung können wir später auch mit Spendengeldern machen. Wenn die Leute sehen, dass etwas passiert, sind sie auch viel eher bereit zu spenden.“