Brilon. .
Ein Großfeuer hat in der Nacht zu Sonntag weite Teile eines ehemaligen Bauernhofes an den Fünf Brücken, am Ortsausgang von Brilon in Richtung Rüthen, vernichtet. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Kurz vor Mitternacht war der Alarm ausgelöst worden. Als der Löschzug Brilon - er setzte sechs Wagen und 36 Mann in Bewegung - eintraf, stand die ehemalige Scheune bereits voll in Flammen. Da für das Anwesen vier Wohneinheiten angemeldet waren und nicht klar war, wie viele Personen sich in den Gebäude aufhielten, rückten auch der Rettungsdienst des Hochsauerlandkreises samt Leitendem Notarzt, der Malteser Hilfsdienst aus Olsberg und das DRK aus Brilon raus.
250 m lange Schlauchleitung
Doch die brauchten nicht einzugreifen. Der Eigentümer, so Feuerwehr-Pressesprecher Marc Heines, habe beim Eintreffen gleich gesagt, dass alle Personen - sowohl die Bewohner wie auch am Samstagabend dort anwesender Besuch - das Gebäude verlassen habe. Auch mehrere Hunde der dort gemeldeten vier Bewohner hielten sich bereits draußen auf. Das DRK blieb lediglich mit drei Mann zur Eigensicherung der Feuerwehrkräfte vor Ort.
Zu Hilfe gerufen wurden auch die Löschgruppen Alme, Altenbüren, Scharfenberg und Wülfte. In der Spitze, so Heines weiter, sei die Feuerwehr mit 86 Mann im Einsatz gewesen.
Da in Nähe des Gebäudes nur ein Hydrant vorhanden war, mussten die Einsatzkräfte eine rund 250 m lange Schlauchleitung zur nächsten Zapfstelle verlegen.
Im Einsatz war auch die Drehleiter. In erster Linie galt es, eine Übergreifen des Feuers vom Scheunentrakt auf das Wohnhaus zu verhindern. Das gelang.
Das Anwesen wurde nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, deshalb gab es dort - im Gegensatz zu den anderen Höfen im Bereich der Fünf Brücken - auch kein Nutzvieh mehr. Dafür stapelten sich dort Unmengen an Sperrmüll und sortiertem Recycel-Gut. Ein Raub der Flammen wurde zum Beispiel auch ein abgestellter Altwagen.
Nicht ungefährlich für die Feuerwehr: Gasflaschen. Mehrfach, so Feuerwehr-Pressesprecher Heines, habe man Gasflaschen „abgeblasen“. Die Sicherheitsventile hatten sich angesichts des durch die Hitze erhöhten Drucks geöffnet und das Gas sei in eine Stichflamme entwichen.
Rund 200.000 Euro Schaden
Über die Brandursache gab es gestern noch keine Angaben. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.
Nach ersten Schätzungen beträgt die Schadenshöhe rund 200.000 Euro.