Altkreis. . Es ist ruhig gegen Mittag auf der Altenbürener Straße in Brilon. „Keine besonderen Vorkommnisse“, stellt Polizeihauptkommissar Karl Böttcher fest. Er gehört dem dreiköpfigen Team an, das im Rahmen des 24-Stunden-Blitzmarathons Geschwindigkeitsmessungen im Stadtgebiet vornimmt.

Gerade hat es eine junge Frau erwischt. 70 km/h stellt Polizeikommissar Björn Hammerschmidt am Messgerät fest. Damit ist sie eine von erst vier Verkehrssündern auf dieser Strecke, die innerhalb von 60 Minuten wegen zu schnellen Fahrens ertappt wurden. Sie wird von PK Sabrina Borghoff herausgewunken und auch gleich zur Kasse gebeten. Nicht ganz so schlimm für die Pkw-Halterin, es bleibt bei einem Verwarngeld.

„Die Leute haben natürlich aus den Medien erfahren, wo wir heute stehen. Da passiert normalerweise nicht sehr viel“, weiß Karl Böttcher aus Erfahrung. Und tatsächlich, nahezu alle Fahrzeuge schleichen brav an der Mess-Station vorbei.

Auch Ludger Rath von der Pressestelle der Kreispolizeibehörde HSK äußerte sich gestern Nachmittag durchaus zufrieden. „Nach dem, was wir bislang gehört haben, verlief alles sehr ruhig. Die meisten Verkehrsteilnehmer haben sich vorbildlich verhalten. Das war nach den Veröffentlichungen aber auch nicht anders zu erwarten.“

Wie schon bei den drei Blitz-Marathons zuvor geht Rath von einer „Trefferquote“ von höchstens drei Prozent (ohne Gewähr) aus. „Und das wäre wieder ein sehr guter Wert.“ An normalen Tagen, so Rath, könne man von der doppelten bis dreifachen Menge an Strafsündern ausgehen. Letztlich wolle man mit dem Blitz-Marathon aber nur auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machen. „Wie nachhaltig sich die Aktion auswirkt, bleibt noch abzuwarten.“

Insgesamt wurden gestern im Hochsauerlandkreis 85 verschiedene Mess-Stellen errichtet, davon 28 im Altkreis Brilon.

Überhaupt lag der Schwerpunkt im ehemaligen Ostkreis, da sich dort in jüngster Vergangenheit mehrere schwere Unfälle ereignet hatten, bei denen auch Todesopfer zu beklagen waren.

Nur am Langerberg im Olsberger Stadtgebiet konnte wegen des Ausfalls von Beamten (Erkrankung) die geplante Mess-Station nicht besetzt werden.