Neuastenberg. .
Trotz seiner enorm hohen Popularität in der Region besuchen zu wenig Gäste das Westdeutsche Wintersport-Museum in Neuastenberg. Der Förderverein mit seinem 1. Vorsitzenden Helmut Hoffschildt teilte jetzt mit, dass sich das ehrenamtlich geführte Museum am Existenzminimum bewege. Die Weiterführung sei in ernsthafter Gefahr. Zur aktuellen Situation äußerte sich Geschäftsführer Meinolf Pape.
Wie viele Personen sind ehrenamtlich im Museum tätig?
Meinolf Pape: Wir haben drei bis fünf Leute, die immer ansprechbar sind. Die 80 Mitglieder des Fördervereins sind über ganz NRW verteilt.
Wie viele Besucher müssten jedes Jahr kommen, um das Museum rentabel zu gestalten?
Besucherzahlen können ein Museum fast nie rentabel machen, aber 2000 bis 3000 Personen wären schon notwendig. Das geht aber nur über mehr Personal, mehr Ehrenamtliche.
Was könnte man bei entsprechenden finanziellen Möglichkeiten besser machen? Gibt es, sofern Mittel vorhanden wären, Pläne für eine Attraktivitätssteigerung?
Die inzwischen sehr umfangreiche Sammlung, die zum Teil bei Mitgliedern noch ausgelagert ist, könnte mit entsprechender Möblierung (modernen Ausstellungsvitrinen) optimiert werden. Neue Audio- und Video-Systeme sind für ein Museum heute unverzichtbar. Gerade der Wintersport (Ski und Bob) lebt von Bewegung und könnte besser vermittelt werden als dies reine Texttafeln vermögen. Mit Video kann man viele „tote Gegenstände“ lebendig machen und erklären. Wir brauchen zudem dringend einen Depotraum für die enorme Menge an Sammlungsstücken, die nicht immer alle gezeigt werden können.
Welche Institutionen aus der Region sollten den Förderverein unterstützen?
Die Stadt Winterberg, der Tourismus, die Wintersportarena, aber auch das Land mit der NRW-Stiftung wären hier gefragt. Allerdings fehlen uns die meist für die Unterstützung geforderten Eigenmittel. Wir bauen noch immer langsam unsere Schulden vom Ausbau des Gebäudes ab. Selbst kleinere Beträge aus Kulturfördermitteln von Banken, Stadt und Land können uns helfen.
Wichtig für uns wäre auch eine Lösung zur Weiterführung der Gaststätte im Erdgeschoss (Schultenhof).
Sind konkrete Gespräche geplant?
Ja, mit der einen oder anderen Institution werden wir schon bald ins Gespräch kommen.
Ist ohne Hilfe aus der Region eine Schließung des Museums zu befürchten?
Auf Dauer ja. Daher sollten möglichst schnell Lösungen gefunden werden. Dies ist auch im Sinne der Ehrenamtlichen, damit sie wissen, wie es weiter geht.