Brilon. .

„Das ist schon ein sozialer Austausch, der hier auf unseren Fahrgastsitzen stattfindet.“ Günter Wiese ist von Konzept und Erfolg des Briloner Bürgerbusses überzeugt. Als Vorsitzender des Bürgerbus Brilon e.V. freut er sich über die am Dienstag in Kraft getretenen Ergänzungen des Fahrplans. So ist u.a. dem häufig geäußerten Kundenwunsch, Krankenhaus und Augenklinik anzufahren, entsprochen worden, ebenso dem Bedarf einer zusätzlichen Haltestelle an den Stadtwerken.

Ebenfalls angefahren werden nun Gartenstraße, Kalvarienberg, An der Lanfert, Grimmestraße, Amt Thülen, Engelbertstraße, Philippstraße sowie das Kreishaus.

Von einer „zwingend erforderlichen Grundsanierung“ der Fahrpläne spricht auch Geschäftsleiter Michael Breier und ist sich sicher, dass das neue Angebot gut ankommen wird. Denn er weiß: „Wer einmal die Bürgerbusluft geschnuppert hat, wird in aller Regel zum Stammgast.“

Unterstreichen möchte Breier auch, dass der Bürgerbus nicht, wie manche immer noch annehmen, ein Transportmittel ausschließlich für ältere Menschen ist, sondern „auch für Kinder und Jugendliche, die in die Innenstadt wollen“, gedacht ist. Bürgerbusse werden überall dort eingesetzt, wo große Busse nicht hinkommen oder schlicht unwirtschaftlich wären.

Ehrenamtliche Fahrer gesucht

Marcus Bange vom Ordnungsamt sieht den Bürgerbus als gelungene Ergänzung zum sonstigen Öffentlichen Personennahverkehr und betont, dass „die kleinen Busse“ natürlich an die gleichen Regeln gebunden seien wie die großen.

Und Günter Wiese findet, dass der Bürgerbus der „finale Angriff aufs Mama-Taxi“ sein soll. Denn wenn der 12-Jährige zum Sport will, der 3-Jährige aber noch nicht allein bleiben kann, geht schnell viel kostbare Zeit verloren. Bei den heutigen Spritpreisen seien die an die VRL-Tarife gekoppelten Ticketpreise davon abgesehen eine echte Alternative. Zusätzlich habe ein Bus natürlich auch etwas Disziplinierendes: „Wenn gebummelt wird und der Bus dann schon weg ist, hat der Nachwuchs eben Wandertag!“

Etwa 500 bis 600 Personen greifen monatlich auf das Angebot zurück. Das Jahreshoch 2012 mit 703 Fahrgästen wurde zur Schnade verzeichnet werden, der Tiefstand, mit 401 Mitfahrern, im Februar, was wohl am schlechten Wetter lag.

Unter den Fahrgästen seien auch Hundebesitzer, die mit ihren Vierbeinern einfach mal weiter draußen laufen gehen wollen und sogar solche, die den Bus einfach für eine Art Stadtrundfahrt nutzen, dabei regelmäßig Bekannte treffen und klönen.