Marsberg.

Die Aufführung der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach hat sich der Kammerchor Marsberg als Großprojekt auf die Fahne geschrieben und sich - wie ausführlich berichtet - dafür Verstärkung von befreundeten Chören und Orchestern geholt. 126 Sängerinnen und Sänger haben sich ein Dreivierteljahr auf die Vorführung am Palmsonntag, 24. März, ab 17 Uhr in der Propsteikirche vorbereitet. Wir sprachen mit Kantor Torsten Seidemann, der die Leitung übernommen hat und Klaus Dropmann vom Kulturring Marsberg als Veranstalter.

Ein Dreivierteljahr intensive Probearbeiten für die Aufführung der Matthäus-Passion. Das hört sich schon sehr nach Herausforderung an. Warum gerade die Matthäus-Passion?

Torsten Seidemann: Bach hat sie 1729 geschrieben. Nicht für eine Aufführung, sondern für den Karfreitagsgottesdienst. Es ist eines der größten liturgischen Werke und bewegt die Menschen durch seine großartige und einmalige Intensität der Darstellung des Leidens Christi und zählt zum Weltkulturerbe. Die Anforderungen an die Interpreten sind sehr hoch.

Was macht die Matthäus-Passion so besonders?

Sie ist sehr aufwendig. Für die Aufführung werden zwei vierstimmige Chöre, zwei Orchester und ein Cantus firmus benötigt. Der singt im Eingangschor die Choralmelodie „Oh Lamm Gottes unschuldig“. Es ist auch im Gotteslob und evangelischen Gesangbuch als ­Agnus dei zu finden. Jeder Chor hat einen festgelegten Part. Dazu die Solisten.

Was macht die Matthäus-Passion für Sie persönlich so besonders?

Sie ist einfach einzigartig. Es gibt viele oratorische Werke. Aber dieses ist so einzigartig aufgrund der Anlange und Genialität. Man kann es nicht beschreiben. Man muss es hören.

Das macht neugierig. Es wirkt ja die Kantorei Bad Lippspringe mit. Am vergangenen Sonntag fand in der Pfarrkirche in Bad Lippspringe die erste Aufführung der Matthäus-Passion statt, quasi die Premiere. Wie ist es gelaufen?

Es war eine sehr gelungene Aufführung.

Herr Dropmann, der Kulturring Marsberg unterstützt als Veranstalter die Aufführung der Matthäus-Passion?

Klaus Dropmann: Ja. Wir haben sie in unser Kulturprogramm aufgenommen, weil sie einen wesentlichen Anteil der Kulturarbeit hier vor Ort darstellt. Die Bürger erhalten die Gelegenheit, ein solch ­großes Werk quasi vor der Haustür erleben zu können. Wir raten dringend, den ermäßigten Vorverkauf im Reisebüro Laguna zu nutzen. Die Abendkasse ist ab 16 Uhr in der Propsteikirche geöffnet, bei freier Platzwahl.