Westheim. .

„Ein kräftig cremiger Schaum steht im Glas. Darunter leuchtet die gräfliche Bierspezialität rubinrot. Toffee- und Karamellnoten steigen in die Nase. Im Antrunk kommen herrliche Röstmalze hinzu. Im Nachtrunk präsentiert sich eine ausgeprägte Würze. Die Hopfenbittere bleibt dezent im Hintergrund. Mit Graf Stolberg Dunkel präsentiert die Gräflich zu Stolberg´sche Brauerei Westheim ein harmonisch komponiertes und sehr bekömmliches Geschmackserlebnis.“ Matthias Kliemt und Frank Winkel, Bierliebhaber und Gründer vom deutschlandweiten ProBier-Club.de, sind begeistert. Die Club-Mitglieder wählten die Bier-Spezialität Graf Stolberg Dunkel zum Bier des Monats März 2013.

Das freute niemand mehr als den Senior- und den Juniorchef Josef und Moritz Freiherrn von Twickel bei der Übergabe der Auszeichnung im Bierstübchen der Brauerei. Somit hat das Graf Stolberg Dunkel beste Chancen, „Bier des Jahres“ zu werden.

Ziel von ProBier-Club.de ist es, Bierliebhaber auf mittelständische Brauereien aufmerksam zu machen, die regionale Gerstensaft-Spezialitäten nach traditionell handwerklicher Braukunst brauen. Auch diese Zielsetzung finden die beiden Hausherren löblich.

30 Mitarbeiter produzieren bei der Westheimer 40.000 Hektoliter Bier im Jahr. Der Heimatmarkt im Radius von 40 Kilometer weiß das zu schätzen. Das Westheimer Pils schmeckt aber auch den Biertrinkern in Halle an der Saale und im Münsterland. Exportiert werden die Westheimer Biersorten aber auch in die USA, Italien und sogar nach China.

Der Export nach China floriere besonders, so Juniorchef und Biersommelier Moritz von Twickel. Und das sei auch gut so, denn in den vergangenen 30 Jahren sei deutschlandweit etwa ein Drittel des Marktes weggebrochen. Brauereiübernahmen und Schließungen seien nicht selten die Folgen. Bei der Westheimer mit seiner 150-jährigen Tradition habe sich der Absatzmarkt in den vergangenen Jahren aber konstant gehalten. Wobei die Produktionskosten schon enorm gestiegen seien, wie Josef von Twickel erläutert. Allein die Energiekosten seien immens gestiegen. Ebenso die Preise von Gerste und Weizen. Aber dennoch setze die heimische Brauerei auf hochwertigste Bierzutaten für ihre neun Biersorten. Das Wasser zum Brauen wird aus dem eigenen Brunnen entnommen.

Josef von Twickel: „Wenn dann auch noch der Wassercent wieder eingeführt wird, wie von der Landesregierung geplant. Dann ist das für uns eine klare Benachteiligung.“

Kurz und gut: Die Westheimer Brauerei wird nach fünf Jahren die Bierpreise im Laufe dieses Jahres erhöhen.