Beringhausen/Essentho/Liesen. .

Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt feierten sich die Narren am Samstag und Sonntag im Altkreis Brilon warm.

Trotz Sonnenscheins brauchten am Sonntag die zahlreichen Karnevalsjecken, die sich an den Straßen in Beringhausen versammelt hatten, eine Weile, um der Kälte zu trotzen. Doch mit Schunkeln und Hochprozentigem waren die äußeren Bedingungen rasch vergessen und die Stimmung stieg sprunghaft mit Beginn des närrischen Umzuges. Rund 26 Motivwagen, Musik- und Fußgruppen, auch aus den umliegenden Orten, beteiligten sich auch in diesem Jahr wieder.

Viel Lokalkolorit war auf den phansievoll erstellten Wagen zu entdecken. So mussten die Piraten heran, um die leeren kommunalen Kassen zu füllen. Überhaupt hatten es die leeren Kassen den Narren angetan. „Am Rathaus protzt das Blumenmeer, doch für die Dörfer sind die Kassen leer“, war zu lesen. „Marsberg hat versargt“ - unter diesem Motto wurde auf einem weiteren Motivwagen ein Sarg transportiert. Für Dörfer und Vereine, so der Tenor, gebe es keine Hilfe mehr.

Aber auch Haie an der Beringsee, Padberger Samenspender (damit die Dörfer wieder blühen), das Rauchverbot, Barbiepuppen und Legosteine konnten die zahlreichen Jecken bewundern. Und die Puppen eines bekannten Spiels hatten noch einen Tipp parat: „Mensch-ärgere-dich-nicht, ärger lieber Deinen Nächsten“.

Bei kühlen Temperaturen führten am Samstag in Liesen die Jecken den Karnevalsumzug begeistert durch. Unter viel Mühe waren fünf bunte Wagen entstanden, u.a. mit Werner, Ghostbusters und der Fohlenelf.

Gut ein Dutzend Fußgruppen rundeten das Bild um den Prinzenwagen ab. Sie gingen unter anderem als Lego-Männchen, Rosa-Schweinchen, Matrosen, Schlümpfe, niggelige Frauen am Fenster, Rittersleute, Haifische oder Krokodile. Musikalisch begleitet wurde das ganze von den kostümierten Liesetalern und der Aarbachkapelle aus Eppe.

Über hundert Leute nahmen aktiv am Umzug teil. Deutlich mehr standen an den Straßen. In der Dorfmitte stoppte der Zug. Dort zeigte Bürgermeister Michael Kronauge Humor und überreichte dem Dreigestirn bis Aschermittwoch den Schlüssel für das abgebrannte Rathaus. Nach der Karnevalshymne „Einmal Prinz zu sein“ setzte sich der Zug fort zur Schützenhalle. Dort wurde am Abend das Dreigestirn des kommenden Jahres bekannt gegeben. Dies besteht aus Prinz Jens I. (Jens Schnorbus), Bauer Tobias I. (Tobias Bleich) und Jungfrau Mirka I. (Mirko Wallmeier).

In Essentho schlängelte sich ein kleiner, aber feiner Karnevalsumzug durch den Marsberger Ortsteil,. Immerhin 12 Gruppen und zwei Musikkapellen hatte der örtliche Karnevalsverein wieder auf die Beine gestellt. Darunter allein sechs, mit viel Liebe, in unzähligen Stunden gebaute, Motivwagen, die vor allem das Dorfgesehen aufs Korn nahmen. Hoch auf dem Prinzenwagen, Klaus und Daniela Vorspohl, die in diesem Jahr im Dorf das Narrenzepter schwingen. Auch Kinderprinzessin Lea (Deventer) jubelte dem närrischen Volk am Straßenrand von einem eigenen Wagen zu, und sparte nicht damit, Kamellen an ihre Altersgenossen zu verteilen.