Brilon. .

Die Bevölkerungszahl geht kontinuierlich zurück, aber die Motorisierung nimmt weiter zu. Besonders krass in Hallenberg: Dort gibt es erstmals sogar mehr zugelassene Kraftfahrzeuge als gemeldete Einwohner.

Exakt 209.335 Fahrzeuge - Pkw, Kräder, Busse, Nutzfahrzeuge wie Lkw und Trecker, sowie Anhänger und sonstige wie Feuerwehrautos und Verkaufswagen - waren zum Stichtag 30. November im Hochsauerlandkreis registriert. Das sind 15.286 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2005.

Im (fast) gleichen Zeitraum ging die Zahl der Einwohner kreisweit um 12.617 zurück. Fast deshalb, weil die Einwohnerstatistik nicht ganz identisch ist mit der Kfz-Statistik. Denn zum 31. Dezember 2005 lebten im Hochsauerlandkreis 277.219 Menschen. Zur Jahresmitte 2012 - die Jahresabschlusszahl liegt den Statistikern noch nicht vor - waren es noch 264.605.

Im Altkreis Brilon waren zum 30. November vergangenen Jahres 71.954 Fahrzeuge gemeldet. Das sind 34,4 Prozent des HSK-Gesamtbestandes. Die Bevölkerung der sechs Altkreis-Kommunen mit ihren 86.973 Menschen macht jedoch nur 32,9 Prozent der Kreisbesiedlung aus. Die überdurchschnittliche Fahrzeugdichte dürfte der besonderen ländlichen Struktur des östlichen Hochsauerlandkreises geschuldet sein.

Der steigende Grad der Motorisierung hat nicht nur mit den privaten Bedürfnissen der mobilen Gesellschaft zu tun, sondern auch mit der Gewerbeansiedlung. Dass in Hallenberg zum Beispiel die 4380 Einwohner über insgesamt 4556 Fahrzeuge verfügen, liegt nicht in erster Linie an der Vorliebe der Nuhnestädter für den eigenen Pkw. Da liegt der Quotient von 1,6 Personen pro Pkw zwar auch leicht über dem Altkreis-Durchschnitt von 1,8 Personen pro Wagen.

Aber so richtig rein in die Statistik hauen die Nutzfahrzeuge. Und da vor allem das Transportwesen. 749 gemeldete Nutzfahrzeuge bei einer Bevölkerung von 4.380 Einwohnern bedeutet einen Quotienten von 1:5,8. Zum Vergleich: In Brilon mit seiner großen mittelständischen Wirtschaft und den riesigen Gewerbegebieten kommt ein Nutzfahrzeug auf 11,8 Einwohner. Und da viele Zugmaschinen auch viele Anhänger haben, kommen diese proportional noch hinzu.

Mit der Spedition Kleinwächter, dem Möbelkonzern Kusch und Co sowie dem Felgenhersteller Borbet sind im kleinen Hallenberg drei große Firmen ansässig. Die Fa. Kleinwächter hat dort aktuell zum Beispiel allein 75 Sattelzüge und 110 Auflieger gemeldet.